Detailergebnis zu DOK-Nr. 33007
Zur Frage der Längsdruckkräfte in Betonfahrbahndecken
Autoren |
G. Hartl |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen |
Straße und Autobahn 36 (1985) H. 5, S. 200-204, 17 B, 1 T, 9 Q
Vereinzelt ist in heißen Sommern Aufstauchen von Betondecken aufgetreten. Die Ursachen für diese Erscheinung sind in Laborversuchen und auf Meßstrecken in Österreich untersucht worden. Bei der heutigen raumfugenlosen Bauweise mit Scheinfugen in 5 m Abständen und Raumfugen an Brücken muß damit gerechnet werden, daß einzelne Scheinfugen sich im Winter geöffnet haben und sich mit Füllstoffen verfüllen. Die Raumfugen können die Bewegungen durch die Ausdehnung nicht mehr aufnehmen. Aus Meßstrecken wurde der Verlauf der Öffnungsweiten und die Verschiebung der Endplatten gemessen. Für die höchste Längsdruckspannung ergaben die rechnerischen Werte 9,6 N/mm2. Das Versagen einer ordnungsgemäß hergestellten Betondecke durch Knicken kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Für Aufstauchungen konnten stets Ungleichmäßigkeiten im Betonquerschnitt festgestellt werden. Sie lassen sich auf mangelhaft ausgebildete Raum- oder Arbeitsfugen, unterschiedliche Deckendicken, fehlenden Verbund zwischen Unter- und Oberbeton zurückführen. Betondecken ohne Schwachstellen können Druckkräfte auch im heißesten Sommer schadlos aufnehmen.