Detailergebnis zu DOK-Nr. 40644
Autobahnbrücke: Microfein verfugt - Verpreß- und Reinigungsarbeiten an der Elster-Talbrücke
Autoren |
W. Rosa |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Bausubstanz 8 (1992) Nr. 6, S. 15-17, 5 B, 1 Q
Im Rahmen des autobahnmäßigen Ausbaus der einspurig bestehenden Strecke Hof-Plauen/Ost wird die nicht befahrbare Elster-Talbrücke bei Pirk instandgesetzt. Die unter Denkmalschutz stehende Brücke wurde 1939 als größte Steinbrücke der Welt errichtet (Gesamtlänge 635 m). Das Bauwerk besteht aus 12 Gewölben mit einer Stützweite zwischen den Pfeilerachsen von 38,50 m. Die maximale Höhe der Gewölbe über der Talsohle erreicht 63,00 m. Die Instandsetzung der Überbauten und das Auflegen neuer Spannbetonüberbauten wurde vorbereitet. Die Firma Rödl GmbH übernahm die Reinigung der Granitsteinsichtflächen an den Gewölben und Pfeilern im Hochdruckwasserstrahlverfahren, die Fugeninstandsetzung und das Verpressen der Fehlstellen im Pfeilerbeton. Als Ersatz des ausgeschwemmten Bindemittelanteils kam die von dem Unternehmen entwickelte und zum Patent angemeldete Spezial-RövisCem Microzementsuspension zum Einsatz. Zahnstangenhebebühnen dienten als Arbeitsplattform für die Reinigung und Bearbeitung der Gewölbeoberflächen. Die Verpreßmenge betrug 567.000 Liter. Die Microzementsuspension ist bis zu drei Stunden verpreßbar und bleibt auch im verpreßten Zustand im Bauwerk die gleiche Zeitspanne in der Flüssigphase. Die Überprüfung der ausgeführten Verpreßarbeiten hat gezeigt, daß es mit der Microzementsuspension möglich ist, Spalten und Kavernen im Stampfbeton der Pfeiler kraftschlüssig zu verpressen und die fehlenden bzw. ausgewaschenen Bindemittel in den Fugen zu ersetzen. Mit diesem Verfahren war es möglich, die Unterbauten der Elster-Talbrücke in den erforderlichen, beim Bau nicht erreichten Zustand zu versetzen.