Detailergebnis zu DOK-Nr. 41257
Langzeitverhalten von polymeren Bewehrungseinlagen in Erdkörpern
Autoren |
R. Kirschner |
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Sachgebiete |
9.12 Vliesstoffe, Papier, Folien, Textilien, Geotextilien |
Straßen- und Tiefbau 45 (1991) Nr. 6, S. 21-26, 4 B, 2 T, 11 Q
Bei Einsatz von Geokunststoffen in Erdkörpern als Bewehrung wird die Nutzungsdauer durch das Langzeitverhalten der polymeren Einlagen beeinflußt. Zu diesen Erdbauwerken zählen Dämme auf weichem Untergrund, Stützkonstruktionen nach dem Prinzip der bewehrten Erde oder auch bewehrte Gründungspolster. Von entscheidender Bedeutung für dieses Einsatzgebiet ist die richtige Auswahl eines Geokunststoffes, besonders die Kenntnis des Langzeitverhaltens des Materials. Das Zugkraft-Dehnungsverhalten der Bewehrung über die Zeit kann sich unter den anwendungsspezifischen Beanspruchungen ändern. Zu den Beanspruchungen gehören das Verhalten unter Dauerlast, die Beschädigung beim Einbau und Verdichten des Bodens, chemische und mikrobielle Angriffe sowie durch UV-Strahlung und Wetter. Der Autor beschreibt die zur Anwendung kommenden Prüfmethoden. Das Verformungsverhalten unter Dauerlast wird in Kriechversuchen in Anlehnung an DIN 53 444 untersucht. Die Kriechdehnung ist abhängig von der Polymerart, der Temperatur und dem Belastungsgrad. Zur Zeit existiert kein standardisiertes Verfahren, um die mechanische Beschädigung der Bewehrungseinlage exakt und reproduzierbar festzustellen. Die chemische Beständigkeit von Polyolefinen, Polyamid und Polyester kann von Bedeutung für das Langzeitverhalten der Bewehrung sein. Da jedoch die chemische, mikrobielle sowie Witterungsbeständigkeit der synthetischen Rohstoffe allgemein gegeben ist, sind diese Beanspruchungen meist von untergeordneter Bedeutung für die Materialauswahl.