Detailergebnis zu DOK-Nr. 42579
Autofreie Innenstädte - ein neumodisches Planungsziel?
Autoren |
H.-G. Retzko |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Internationales Verkehrswesen 46 (1994) Nr. 6, S. 325-333, 2 B, 9 Q
Verkehrslenkende und verkehrsbeschränkende Maßnahmen, insbesondere zur Sortierung und Dosierung des städtischen und regionalen Autoverkehrs, werden in Zukunft noch selbstverständlicher sein als heute. Durch die Reduzierung des Autoverkehrs - wo notwendig und möglich - können seine Vorteile erhalten bzw. gesteigert und seine Nachteile gemindert bzw. beseitigt werden. Daß dazu auch Gebührenerhebungen eingesetzt werden können bzw. müssen, ist selbstverständlich. Da aber die Autobenutzung kein Luxusgut für die gut verdienende Oberschicht der Bevölkerung sein darf, muß man unter Umständen die Gebührenerhebung sozial abfedern. Die total autofreie Innenstadt kann kein generelles Planungsziel sein. Wo immer Nutzungen sind, entstehen Quell- und Zielverkehr. Das muß zwar nicht immer nur Autoverkehr sein; aber die Autos der Bewohner, der Kunden und Besucher, der Wirtschaft sowie Service-Fahrzeuge werden grundsätzlich nicht aus städtischen Gebieten ausgesperrt werden können. Autofreie Bereiche kann es also nur zeitlich begrenzt und (eng-)räumlich begrenzt geben. Autoverkehrsreduzierende Bereiche wird es dagegen vermehrt geben, und nicht nur in der Innenstadt.