Detailergebnis zu DOK-Nr. 43289
Verringerung der Belastung auf biegesteife Durchlässe unter großen Aufschüttungen - Langzeitverhalten (Orig. engl.: Load reduction on rigid culverts beneath high fills. Long-term behaviour)
Autoren |
J. Vaslestad T.H. Johansen W. Holm |
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Sachgebiete |
7.9 Leitungsgräben, Rohrleitungen, Durchlässe |
Publication H. 74, 1994, S. 21-37, zahlr. B, Q
Der Beitrag befaßt sich mit drei großmaßstäblich ausgeführten Tests, bei denen kompressible Einschlüsse über biegesteifen Rohren oder Durchlässen installiert wurden (engl.: imperfect ditch method), um die vertikalen Erddruckkräfte zu vermindern. Bei dem kompressiblen Material handelt es sich um sehr leichtes aufgeschäumtes Polystylrol. Zwei Tests wurden an Betonrohrleitungen mit Durchmessern von 1,95 m bzw. 1,71 m unter felsigen Aufschüttungen von 14 m bzw. 15 m Mächtigkeit vorgenommen. Beim dritten Durchlaß handelt es sich um ein Kastenprofil in Ortbetonbauweise (B = 2 m) unter einer 11 m mächtigen sandigen Tonschicht. Die Durchlässe wurden 1988/89 gebaut und mit Meßgeräten zur Erfassung von Erddruck, Verformung und Temperatur ausgestattet. Die Ergebnisse zeigen, daß durch die kompressiblen Einschlüsse eine beträchtliche Verminderung des senkrechten Erddrucks möglich war. Die Messungen im Scheitel der Betonrohre ergaben bei körnigem Füllmaterial eine Verminderung auf weniger als 30 % der Auflast, während bei dem Kastenprofil mit toniger Auffüllung der vertikale Erddruck auf weniger als 50 % der Auflast herabgesetzt wurde. Die Verformung des Polystyrols betrug 27 % bei felsiger bzw. 42 % bei toniger Auflast. Langzeituntersuchungen führten zu der Erkenntnis, daß nur in dem tonigen Material eine geringe Zunahme der Verformung des Polystyrols auftrat. Die Anwendung der beschriebenen Methode, für die die Empfehlungen der norwegischen Straßenbauverwaltung formuliert wurden, führt in Norwegen zu Kostenminderungen in Höhe von 30 %. Der Beitrag zeigt, daß es möglich ist, Betonrohre unter größeren Aufschüttungen zu verlegen.