Detailergebnis zu DOK-Nr. 43617
Das Verhalten von Kaltmischgut in der Praxis - Erfahrungen aus Frankreich. (Orig. engl.: In-situ performance of cold mixes - The french experience)
| Autoren |
J. Samanos V. Goyon J.-F. Lafon |
|---|---|
| Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen 12.1 Asphaltstraßen |
in: Premier Congrès Mondial de L'Emulsion/First World Congress on Emulsion, 19-22 Oct. 1993, Paris, Proceedings Vol. 3. Boulogne-Billancourt: CME, 1993, S. 4-12 227, 1 B, 3 T
Eine Expertengruppe aus Frankreich und Schweden hat sich mit der Haltbarkeit von Schichten im Kalteinbau befaßt und daraus eine Methode zur Bemessung entwickelt. Dabei besteht das Mischgut aus mit Bitumenemulsion gebundenen Mineralstoffgemischen; diese Mischgutart wird in den genannten Ländern auch in dickeren Schichten eingesetzt, z.B. bei Rückformungsmaßnahmen oder als Tragschichtmaterial. Auf 4 Straßenabschnitten, die in den Jahren 1976 bis 1984 zur Verstärkung, im Rahmen der Unterhaltung und auch neu ausgebaut wurden, wurde das Verhalten des Kaltmischgutes bei Einbaudicken zwischen 10 und 12 cm untersucht. Die Anfangshohlräume in der Größenordnung zwischen 12 und 16 Vol.% hatten sich bis zum Jahr 1990 auf 9 bis 14 Vol.% reduziert, ohne daß Spurrinnen aufgetreten waren. Die Festigkeit des Materials hatte während der Liegezeit zugenommen. Entsprechend dem SHELL-Nomogramm wurde ein E-Modul von 4.500 MPa konstatiert, ein Wert der auch für Heißmischgut mit dem gleichen Bindemittelgehalt (ca. 4,2 Gew.-%) und dem gleichen Hohlraum gegeben ist. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wurde ein Bemessungsmodul für eine Haltbarkeitserwartung von 15 bis 20 Jahren geschaffen. 5 Kategorien einer Verkehrsbelastung zwischen 1.000 und 10.000 Fahrzeugen sowie eine jährliche Zunahme des Schwerverkehrs von 4 % wurde zu Grunde gelegt. Demgegenüber stehen 6 Gruppen von E-Moduln des Untergrundes zwischen 10 und 100 MPa, wobei insgesamt jeweils eine ungebundene Tragschicht in einer mittelbaren Dicke von 40 cm Berücksichtigung findet. Für eine allgemeine Anwendung der Methode bedarf es noch der Untersuchung einer größeren Anzahl repräsentativer Straßenabschnitte.