Detailergebnis zu DOK-Nr. 44483
Erprobungsstrecke für eine hydraulisch gebundene Sandtragschicht auf der B 477n
Autoren |
K. Krass J. Kollar |
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Sachgebiete |
8.5 Hydraulisch gebundene Tragschichten |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 700, 1995, 49 S., zahlr. B, T, 8 Q
Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurde eine Erprobungsstrecke mit einer Tragschicht mit hydraulischen Bindemittel aus Sand (Sand-HGT) angelegt, deren Einbauverhalten erfaßt und deren Eigenschaften nach dem Einbau im Vergleich zu einer Kies-HGT nach ZTVT ermittelt werden sollten. Die Sieblinie des gewählten Sandes, lag innerhalb des Sieblinienbereichs "A" gemäß dem Merkblatt für Sand-HGT. Als Bindemittel wurde ein Hochofenzement HOZ 35 L verwendet. In erweiterten Eignungsprüfungen wurden insbesondere die Festigkeiten, der Frostwiderstand sowie die Anfangsstandfestigkeit der Baustoffgemische untersucht. Das Baustoffgemisch für eine Sand-HGT bedarf zwar eines erhöhten Bindemittelgehaltes gegenüber dem für eine Kies-HGT, aus technischer Sicht kann damit jedoch ein den Anforderungen der ZTVT genügender Baustoff hergestellt werden. Beim Einbau der Sand-HGT konnte festgestellt werden, daß die Verdichtung mit der Hochleistungsbohle eines Straßenfertigers bei einer Einbaudicke von 15 cm im allgemeinen ausreichend war, um die geforderten Verdichtungsgrade zu erreichen. Durch unterschiedliche Witterungsverhältnisse beim Bau der Erprobungsstrecke ergaben sich im Abschnitt der Sand-HGT zwei qualitativ unterschiedliche Bereiche. Diesen steht als dritter Abschnitt die Erprobungsstrecke des Vergleichsabschnittes mit Kies-HGT gegenüber. Anhand der Ergebnisse der Einsenkungsmessungen auf der Oberfläche der HGT kann festgestellt werden, daß die Abschnitte mit Sand-HGT geringfügig ungünstigere Eigenschaften aufweisen. Ob sich dies auf das Langzeitverhalten auswirkt, bleibt offen. Hinsichtlich des Schichtenverbunds zwischen der HGT und der Asphalttragschicht konnte bei der Bohrkernentnahme in keinem Fall ein Verbund festgestellt werden. Mit Hilfe von Langzeituntersuchungen durch die Bundesanstalt für Straßenwesen, bei denen die Einsenkungen sowie die Quer- und Längsprofile gemessen werden, soll das weitere Verhalten der Erprobungsstrecke unter Verkehr bewertet werden.