Detailergebnis zu DOK-Nr. 45741
Nachtbusse für den Einzugsbereich von Mittel- und Großstädten - Die Entwicklung vom Discobus zum Nachtbus
Autoren |
R. Hoopmann |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehrszeichen 12 (1996) Nr. 2, S. 15-19, 5 B
In dem Bericht werden die Unterschiede zwischen Disco- und Nachtbussen sowie die Vorteile von und Chancen für Nachtbusse im Übergangsbereich zwischen ländlicher Region und Stadt intensiver betrachtet, da in ländlichen Gebieten in der Regel der Nachholbedarf bei der Schaffung von ÖPNV-Angeboten in den Abend- und Nachtstunden größer ist als in Großstädten. Außerdem besitzt der ÖPNV gerade im Umfeld der Städte und dort auch im Freizeitverkehr noch ungenutzte Potentiale. Näher vorgestellt werden neben der "Nachteule" im Landkreis Ammerland (Niedersachsen) und der "HOTLINE" im Umland von Bremen vor allem die beispielhaften Nachtbusse im Münsterland. Die erste Nachtbuslinie (N 1: Ahlen-Sendenhorst-Münster) wurde Anfang 1992 durch die RVM in Betrieb genommen. Aufgrund der guten Resonanz und der Nachfrage aus anderen Bereichen wurde das Angebot in den folgenden Jahren kontinuierlich erweitert. Bedarfsverkehre in Form eines NachtAST oder eines TaxiBus ergänzen teilweise die Linien. Die Einführung der Nachtbusse war mit einem umfangreichen Werbekonzept verbunden und unterschied sich bewußt von herkömmlichen Discobussen. Das Werbekonzept wendet sich nicht nur an Discothekenbesucher, sondern spricht auch andere Zielgruppen an. Bei den neuen Nachtverkehrsangeboten im Münsterland sind die Bedienungszeiträume so ausgelegt, daß sowohl Kino- und Theatervorstellungen (Ankunft gegen 19.30 Uhr) als auch die Discothek bis zum Ende der Öffnungszeit (Abfahrt zwischen 3.30 und 4.15 Uhr) besucht werden können. Dabei wird ein 60 bis 120-Minuten-Takt angeboten. Das Potential für neue Nachtbusse im ländlichen Bereich wird als hoch eingeschätzt, da gerade in bezug auf Städte auch im abendlichen Freizeitverkehr gebündelte Verkehrsströme auftreten. Ein besonderer Vorteil dieses Raumes besteht außerdem im Angebotsbedarf in beiden Richtungen, d.h. es können sowohl Jugendliche und Erwachsene aus den ländlichen Siedlungen in die Stadt fahren als auch Jugendliche aus der Stadt zur Landdisco auf dem Dorf befördert werden.