Detailergebnis zu DOK-Nr. 45748
Auswirkungen aktueller Standards im Straßenentwurf auf die Verkehrssicherheit (Orig. engl.: Safety effects of road design standards)
Autoren |
M. Slop H.G. Ruyters F.C. Wegman |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
SWOV Institute for Road Safety Research (Leidschendam, NL) H. R-94-7, 1994, 72 S., 2 T, zahlr. Q
In den Mitgliedsländern der Europäischen Gemeinschaft passieren jährlich über 1,5 Mio. Verkehrsunfälle mit mehr als 50.000 tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmern. Während zu Beginn der siebziger Jahre die Zahl der Unfälle einen Höchstwert erreichte, ist seitdem trotz ständig gestiegener Fahrleistungen ein Rückgang der Unfallzahlen und der Unfallschwere zu verzeichnen. Das läßt sich auf deutlich sichere Fahrzeuge, einen verbesserten Straßenentwurf und auf eine bessere Ausbildung und Erfahrung der Kraftfahrer zurückführen. Trotzdem suchen alle Länder nach Methoden, die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen. Dabei ist es schwierig, den Einfluß einzelner Maßnahmen zu quantifizieren, da sich die Ursache für einen Verkehrsunfall nur selten bestimmen läßt. Passiert doch ein Unfall meist nur dann, wenn sich mehrere unfallbegünstigende Faktoren überlagern. Als gesichert gilt, daß ein qualitativ hochwertiger Straßenentwurf unter Berücksichtigung der psycho-physiologischen Leistungsfähigkeit des Kraftfahrers direkt auf das Unfallgeschehen auswirkt. Deshalb wird in allen Mitgliedsländern großer Wert auf einen hohen Standard in den Entwurfsrichtlinien gelegt. Hierbei treten jedoch häufig Probleme auf. Entweder sind nicht in allen Ländern Regelungen für alle Straßentypen enthalten oder sie werden nicht immer konsequent umgesetzt. Außerdem differiert manchmal für jeweils einen Straßentyp das praktische Entwurfsergebnis auf Grund des großen Interpretationsspielraumes. Die unterschiedlichen europäischen Regelungen werden als Verkehrssicherheitsproblem angesehen. Deshalb erarbeitete das niederländische Institut für Straßenverkehrssicherheit (SWOV) eine Studie mit dem Ziel, die für die Verkehrssicherheit maßgebenden europäischen Untersuchungen und Bestimmungen zusammenzustellen und zu vergleichen. Dabei wurden alle Sicherheitsargumente analysiert, die sich direkt auf die Festlegung von Entwurfselementen auswirkten. Neben einem umfangreichen Literaturstudium wurden mit Vertretern der europäischen Mitgliedsstaaten auf zwei Arbeitssitzungen Expertengespräche zum Thema geführt. Als Ergebnis enthält die Studie einen Vorschlag zur Vorgehensweise im Straßenentwurf (best practice), bei der die Forderungen zur Sicherheit, die jeweilige Hintergrundinformation und die abgeleitete Entwurfsregelung berücksichtigt sind.