Detailergebnis zu DOK-Nr. 46110
Das Problem der "Punch-out" auf belgischen Autobahnen mit durchgehend bewehrter Betondecke - Ursachen, Wirkungen und Abhilfe (Orig. franz.: Le phénomène du "punch-out" sur les autoroutes Belges en beton arme continu - Causes, effets et remèdes)
Autoren |
F. Fuchs A. Jasienski |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen |
Bulletin CRR (1997) Nr. 30, S. 3-22, 23 B
Betondecken mit durchlaufender Bewehrung wurden seit den 70er Jahren in Belgien in großem Umfang gebaut. Sie zeichnen sich durch lange Lebensdauer (> 25 Jahre) bei minimalen Erhaltungskosten aus. Das Problem der "Punch-out" begann Ende der 80er Jahre an Autobahnen, die nach 1981 gebaut worden sind; es begann praktisch gleichzeitig an mehreren Strecken. Dabei handelt es sich um Brüche nahe am Fahrbahnrand, aus denen sich unter der dynamischen Einwirkung des Verkehrs ganze Blöcke herauslösen. Es stellte sich schnell heraus, daß die Ursachen in technischen Vorschriften aus 1981 liegen, die zu Einsparungen bei den Baukosten eingeführt worden waren. Diese bestanden im Wegfall der Schicht aus Asphaltmischgut zwischen unterer Tragschicht aus Magerbeton und Betondecke. Auf Strecken mit dieser Zwischenschicht sind "Punch-out" nicht aufgetreten. Man hatte die Schutzfunktion dieser Schicht, die nach der klassischen Theorie (Zunahme der Steifigkeit von unten nach oben im Deckenaufbau) eigentlich widersinnig ist, untersucht. Die Entwicklung des Autobahnquerschnitts zwischen 1970-1981 war wie folgt: Verringerung des Stahlanteils von 0,85 % auf 0,67 % und Änderung der Lage der Bewehrung im Querschnitt; Reduzierung der Fahrstreifenbreite von 3,75 m auf 3,50 m; Wegfall der Asphaltzwischenschicht; Reduzierung des Quergefälles des Planums, dadurch Wegfall der Mehrdicke der unteren Tragschicht unter dem Langsamfahrstreifen. Etwa gleichzeitig waren auch weniger strikte Bauausführungsbedingungen erlassen worden. Alle diese aus finanziellen Gründen vorgenommenen Änderungen trugen nicht den Prognosen über die Verkehrsentwicklung Rechnung, weder nach Zahl der Fahrzeuge noch nach Zunahme der Achslasten sowie Klima, Winterdienst etc.. Die 4 wesentlichen Faktoren für die Schadensentwicklung sind: Gegenwart von Wasser in der Berührungsfläche zwischen Decke und Unterlage, erodierbare Unterlage, Schwerverkehr am Fahrbahnrand, enge Rißabstände. Schadensentwicklung in verschiedenen Gebieten, Untersuchungsmethoden, Methoden zur punktuellen Schadensbehebung und größere Instandsetzungsmaßnahmen werden beschrieben.