Detailergebnis zu DOK-Nr. 46419
Streifenweise Erneuerung von alten abgängigen Betondecken unter Beibehaltung der meist vorkommenden Dicke von 20 bis 22 cm
Autoren |
A. Kühn |
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Sachgebiete |
12.2 Betonstraßen |
Straße und Autobahn 48 (1997) Nr. 10, S. 545-551, 10 B, 2 T, 8 Q
In dem Beitrag wird die Möglichkeit untersucht, durch konstruktive Maßnahmen bei einer streifenweisen Erneuerung von Betonfahrbahnen eine vorhandene Deckendicke von 20 bzw. 22 cm, trotz stark erhöhter Verkehrsbelastung, für einen Übergangszeitraum von mindestens 20 Jahren bis zur dann notwendigen Sanierung der gesamten Betonfahrbahn beizubehalten. In Betracht kommt hierzu die Verwendung von Beton mit höherer Biegezugfestigkeit und die Verringerung der Fugenabstände, was zu einem Abbau der temperaturbedingten Zwängungsspannungen führt. Eine zunächst durchgeführte Auswertung vorliegender Ergebnisse von Kontroll- bzw. Laborprüfungen von Beton B 45, B 35 mit Silikazusatz und Stahlfaserbeton ergab nur bei dem für größere Erneuerungsmaßnahmen aufgrund seiner schwierigen Verarbeitbarkeit ungeeigneten Silikabeton eine signifikante Erhöhung der Mindestbiegezugfestigkeit. Die Auswirkungen der genannten konstruktiven Möglichkeiten auf das Langzeitverhalten von Betondecken werden in einer vergleichenden Betrachtung anhand der Ermittlung von "Lebensdauern" verschiedener Deckensysteme mit Hilfe wahrscheinlichkeitstheoretischer Berechnungsansätze abgeschätzt. Dabei zeigt sich, daß bei dünnen Betondecken eine Erhöhung der Mindestbiegezugfestigkeit gegenüber dem in den ZTV Beton für B 35 geforderten Wert von 5,5 N/ mm² in der Größenordnung von etwa 1 bis 2 N/mm² erforderlich ist. Eine Verringerung der Fugenabstände entsprechend der Halbierung der bisher üblichen Plattenabmessungen läßt dagegen ein erheblich verbessertes Langzeitverhalten dünner Betondecken auch bei Verwendung von herkömmlichem Straßendeckenbeton B 35 erwarten.