Detailergebnis zu DOK-Nr. 46427
Analyse des Falling-Weight-Deflectometers (FWD) und seine Interpretationsmöglichkeiten
Autoren |
S. Jendia |
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Sachgebiete |
11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer 14.7 Tragfähigkeitsprüfungen |
Fahrzeug und Fahrbahn - FGSV-Tagung am 10. und 11. Oktober 1995 in Karlsruhe. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1997 (FGSV-Nr. 002/55), S. 33-37, 9 B, 18 Q
Das weltweit seit mehr als 30 Jahre bekannte Falling-Weight-Deflectometer-Verfahren (FWD), das zur dynamischen Bestimmung bzw. Beurteilung der Tragfähigkeit von Straßenbefestigungen verwendet werden kann, ist in Deutschland erst seit kurzer Zeit eingeführt worden. Es dient zur rechtzeitigen Erkennung von auftretenden Schadensfällen sowie zur Vermeidung von Fehlentscheidungen bezüglich der Dimensionierung der Straßenkonstruktion. Die Höhe des beim FWD verwendeten Kraftimpulses wird durch Fallhöhe und Anzahl der aufgelegten Massesegmente, die Impulsdauer wird im wesentlichen durch Art und Form des verwendeten Hartgummipuffers bestimmt. Mittels bis zu 9 Geophonen wird die Deflexionsmulde bestimmt. Aus ihr kann, wenn die Schichtdicken bekannt sind, nach dem Äquivalenzprinzip von Odemark der E-Modul der Asphaltschichten bestimmt werden. In einer direkten Beurteilungsmöglichkeit werden ohne Kenntnis der Schichtdicken Indikatoren bestimmt. Aus Krümmungsradius in der Lastachse der Deflexionsmulde (Tragverhalten der gebundenen Schichten) und maximaler Deflexion im Lastzentrum (Tragverhalten der ungebundenen Schichten) wird die Tragfähigkeitszahl Tz abgeleitet. Der Untergrund-/Unterbau-Indikator UI (Tragfähigkeit des Untergrundes/Unterbaus) wird aus der Differenz zweier Deflexionen ermittelt. Aus diesen Indikatoren wurde das UI-Tz-Diagramm entwickelt. In ihm sind 4 Bereiche, getrennt durch die Größen Tz = 0,75 und UI = 70 µm, die als vorläufige Orientierungswerte anzusehen sind, ausgewiesen. Es stellt ein praxisrelevantes Beurteilungswerkzeug für die Tragfähigkeit von Straßenbefestigungen dar, das es gestattet, auch die Ursachen für mangelnde Tragfähigkeit (bituminöse Schichten bzw. Untergrund/Unterbau) mit anzugeben.