Detailergebnis zu DOK-Nr. 46780
Langzeituntersuchung über die Wirkung von Lärmschutzwänden und Lärmschutzwällen
Autoren |
J. Kastka H.-W. Schlipköter U. Ritterstaedt |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 597, 1991, 80 S., Anhang, zahlr. B, T
In einer Felduntersuchung wurde der Langzeiteffekt von Schallschutzwänden auf die Störwirkung des Autobahnlärms auf die Anwohner untersucht. Zu diesem Zweck wurden 1976 vor,1979 kurz nach und 1988 lange nach dem Bau der Anlagen an denselben Stichprobenpunkten jeweils 200 bis 360 Anwohnerbefragt, die im Abstand von 30 bis 200 Metern zur Autobahn wohnten. Zum Einsatz kam immer die gleiche Methodik, standardisierte sozialwissenschaftliche Erhebungen und akustische Immissionsmessungen. Neben den Felderhebungen wurden laborexperimentelle Analysen zum visuellen Erscheinungsbild und zur akustischen Wirkung der Schallschutzanlagen vorgenommen. Die Felduntersuchungen ergaben, daß durch den Bau der Schallschutzanlagen für die Anwohner eine Absenkung des energieäquivalenten Dauerschallpegels um 4,6 dB(A) erreicht wurde, obwohl das Verkehrsaufkommen im Untersuchungszeitraum der DTV von 38.000 auf 52.000 gestiegen war. Die Belästigungsreaktionen und die Lautheitsempfindungen der Anwohner wurden durch die Anlagen statistisch gesichert vermindert. Dabei war der psychologische Schutzeffekt im Sinne einer Verminderung der Belästigungswirkung größer als die physikalisch meßbare Pegelabsenkung; die subjektive Wirkung übertraf die physikalische um 60 %. Der Anteil der stark belästigten Anwohner ging nach dem Bau der Schallschutzanlage von 64 auf 35 % zurück. Negative Nebenwirkungen der Anlagen, z.B. im Sinne einer Verschandelung der Landschaft usw. ließen sich nicht nachweisen. Eher waren positive Nebeneffekte im Sinne einer nicht akustisch zu verstehenden allgemeinen Schutzwirkung der Anlagen in bezug auf die Autobahn nachweisbar.