Detailergebnis zu DOK-Nr. 47057
Strategien zur Verwertung von Bankettschälgut
Autoren |
K.-G. Kukoschke |
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Sachgebiete |
16.0 Allgemeines |
Straße und Autobahn 49 (1998) Nr. 4, S. 200-205, 6 B, 30 Q
Die unmittelbar neben der Fahrbahn liegenden Seitenräume enthalten im Bodenmaterial aus dem Verkehr stammende Schadstoffe wie Blei, Cadmium und Kohlenwasserstoffe. Die Straßenbauverwaltung trägt diese Bankette ab, um aus Gründen der Verkehrssicherheit einen ungestörten Abfluß des Oberflächenwassers zu gewährleisten. In Abhängigkeit vom Schadstoffgehalt kommt für das anfallende Bankettschälgut eine Verwertung in Erdbaumaßnahmen in Frage. Für einen Teil des Schälgutes jedoch verbleibt aus heutiger Sicht nur die Deponierung. Die Dekontaminierung dieses Bankettmaterials mit physikalisch- chemischen Methoden erscheint aus Kostengründen und wegen mangelnder Umweltverträglichkeit ungeeignet. Gelingt es jedoch mit Mikroorganismen sowie schadstoffanreichernden Pflanzen auf umweltverträgliche Weise den Schadstoffanteil im Boden zu verringern, so kann der auf Deponien abzulagernde Anteil schrumpfen. Die Anlage von bepflanzten Schutz- und Ausgleichsstreifen parallel zur Straße begrenzt die Ausbreitung staubförmiger Schadstoffe erheblich und konzentriert deren Ablagerung. Gleichzeitig bieten solche Schutzstreifen eine neue Möglichkeit kontaminiertes Bankettmaterial im erweiterten Einflußbereich der Straße zu belassen. Schließlich verringern solche Zusatzstreifen auf vormals landwirtschaftlich genutzten Böden die Menge des Schadstoffeintrags in die menschliche Nahrungskette.