Detailergebnis zu DOK-Nr. 50235
Die großräumige und systematische Aufhebung von Lebensraumzerschneidungen - eine realistische Forderung des Naturschutzes? / The large-scale and systematic remediation of habitat fragmentation - A realistic policy demand?
Autoren |
U. Krüger |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Natur und Landschaft 75 (2000) Nr. 11, S. 417-425, 8 B, zahlr. Q
Im ersten Teil des Aufsatzes werden die Gründe beschrieben, die dazu führten, dass in den Niederlanden 1994 das "Projekt Ontsnippering" (wörtlich übersetzt: "Projekt Entschneidung") begonnen wurde. Dieses Programm sieht die nachträgliche Aufhebung von Lebensraumzerschneidungen vor, die durch lineare Verkehrsinfrastruktur verursacht wurden. Im Mittelpunkt stehen dabei Inhalt und Methodik der "Entschneidungspläne" (vorgestellt am Beispiel der Provinz Gelderland), in denen festgelegt wird, wie (mit welchen baulichen Maßnahmen), wann (in welcher zeitlichen Abfolge) und wo (an welchen Streckenabschnitten) in den nächsten Jahrzehnten die Barrierewirkung des vorhandenen Autobahnnetzes reduziert werden soll. In einem zweiten Teil wird die Frage gestellt, ob ein derart systematisch, großräumig und langfristig angelegtes Vorgehen auch für die Bundesrepublik sinnvoll und machbar ist. Festgestellt wird, dass die Aktivitäten auf diesem Gebiet in Deutschland ungeachtet der besonderen Problemlage ( sehr dichtes Verkehrsnetz; "Transitland Nr. 1") gering sind. Gleichzeitig wird eingeschätzt, dass ein derartiges Programm, das in finanzieller und personeller Verantwortung des Bundesverkehrsministeriums liegen sollte, politisch durchsetzbar sein könnte. Daraus leitet sich die Empfehlung ab, die Forderung nach einem nationalen "Entschneidungsprogramm" mit größerer Nachdrücklichkeit auf die politische Tagesordnung zu setzen.