Detailergebnis zu DOK-Nr. 50795
Europäische Umweltabgabe auf den Pkw-Verkehr? - Empirische Analyse der Kraftstoffnachfrage
Autoren |
K.-H. Storchmann |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 68 (1997) Nr. 4, S. 249-276, 4 B, 4 T, zahlr. Q
Vor dem Hintergrund der geplanten europäischen Bemühungen zur Verringerung der CO(index 2)-Emissionen werden die wesentlichen Determinanten des Kraftstoffverbrauchs untersucht und die Frage aufgeworfen, ob es notwendig ist, eine europaweite Umweltsteuer auf Kraftstoffe für Pkw zu erheben. Zur Klärung dieser Frage wurden aufbauend auf Panel-Daten zwei verschiedene theoretische Ansätze verglichen. Der neoklassische Ansatz baut darauf auf, dass der Bedarf an Kraftstoffen abhängig vom Einkommen und dem Kraftstoffpreis ist. Der zweite Ansatz, der haushaltproduktionstheoretische Ansatz, geht davon aus, dass nicht der Kraftstoff den Nutzen für die Verbraucher darstellt, sondern das Endprodukt - die Mobilität. Daher kann der Kraftstoff als eine Eingangsgröße unter anderen gesehen werden, insbesondere neben der technischen Ausstattung der Pkw. Die europäischen Staaten haben nicht nur sehr unterschiedliche Kraftstoffpreise, sondern die Anschaffungskosten variieren ebenso wie die Steuern. So können große Elastizitäten für die Kraftstoffnachfrage gefunden werden im Hinblick auf den Kraftstoffpreis, die Anschaffungskosten und die Kraftfahrzeugsteuern. Würde man sich nur auf die Kraftstoffkosten beziehen, ist es eindeutig, dass die Elastizitäten groß sind, da die Fixkosten vernachlässigt werden. Daher sollten in die Diskussion um eine effektive Klimaschutzpolitik nicht nur die Kraftstoffpreise, sondern auch eine progressive Besteuerung der Fixkosten als mögliches Steuerungsinstrument in die Überlegungen einbezogen werden.