Detailergebnis zu DOK-Nr. 50952
Bewertung einer fest installierten Taumittel-Sprühanlage (Orig. engl.: Evaluation of a fixed anti-icing spray system)
Autoren |
D. Decker S. Friar |
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Sachgebiete |
16.4 Winterdienst |
Washington, D.C.: National Academy Press, 1999 (Transportation Research Record (TRB) H. 1672) S. 34-41, 13 B, 3 T, 6 Q
Brücken neigen in besonderem Maße zur Bildung winterlicher Glätte, da sie wegen des fehlenden Unterbaus von unten nicht isoliert sind. Vereiste Brückenfahrbahnen, die auf eisfreie Fahrbahnen der benachbarten Straßen folgen, führen deshalb vermehrt zu glättebedingten Unfällen. Eine besonders unfallauffällige Brücke führt die Staatsstraße ( Interstate) 215 in Salt Lake City, Utah, über eine kommunale Straße. Auf dieser Brücke ereignen sich durchschnittlich 24 glättebedingte Unfälle pro Jahr. Auf der nördlichen Fahrbahn dieser Brücke wurde eine Taumittel- Sprühanlage installiert. Die Sprühdüsen wurden am Brückengeländer angebracht und versprühen Magnesiumchlorid- Lösung (MgCl(Index2)). Die südliche Fahrbahn erhielt keine Verbesserung gegenüber den üblichen Winterdienstmaßnahmen. Die Wirkung der Anlage wurde im Winter 1997/98 untersucht. Das System reduzierte die durchschnittlich 14 glättebedingten Unfälle pro Jahr auf der nördlichen Fahrbahn um 64 % auf 5 Unfälle im Untersuchungswinter. Die Unfallrate auf der nördlichen Fahrbahn mit Anlage war gegenüber der südlichen Fahrbahn mit konventionellem Winterdienst nur halb so hoch. Die Anwendung von Taumittel-Sprühanlagen wird - sowohl auf Brücken als auch an anderen besonders gefährlichen Stellen von Straßen - in den nächsten Jahren ein normaler Vorgang werden. Derartige Systeme werden zwar Unfälle nicht völlig vermeiden, aber erheblich reduzieren helfen. Die Anlagen können Leben retten und den konventionellen Winterdienst ergänzen. Die technische Weiterentwicklung der Anlagen wird ihre Wirksamkeit noch erhöhen.