Detailergebnis zu DOK-Nr. 51494
Anprallversuche mit Motorrädern an passiven Schutzeinrichtungen
Autoren |
F.A. Berg H. Bürkle |
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Sachgebiete |
6.5 Leit- und Schutzeinrichtungen |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2001, 101 S., zahlr. B, T, Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. 90). - ISBN 3-89701-761-X
Passive Schutzeinrichtungen sollen die Folgen von Unfällen so gering wie möglich halten. Die nach den "Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen (RPS)" auf den deutschen Straßen verwendeten Rückhaltesysteme sind vornehmlich für Pkw und Lkw entwickelt worden. Für Motorradfahrer werden an besonders gefährlichen Stellen Ummantelungen an den Stahlschutzplankenpfosten angebracht (SPU), um schwere Verletzungen, die in Folge des Anpralls der Motorradaufsassen an die Schutzeinrichtung zusätzlich entstehen können, abzuwenden. Anprallvorgänge von Motorrädern und deren Aufsassen an Schutzeinrichtungen (Betonschutzwände oder Stahlschutzplankensysteme, auch mit einem zweiten untergehängten Holm, Änderungen des Querschnittsprofils der Pfosten und Ummantelungen von Pfosten) sollten klären, welche Auswirkungen und Verletzungsrisiken beim Anprall von Motorrädern bzw. deren Aufsassen an die verschiedenen in Deutschland verwendeten passiven Schutzeinrichtungen entstehen. Insgesamt erfolgten sechs Experimente mit einem Dummy als Aufsasse. Die praktischen Anprallversuche (aufrechtes Motorrad, rutschendes Motorrad) wurden dann auf der Basis von Erkenntnissen aus der Literatur, aus einer Fallsammlung der DEKRA und unter Hinzuziehung bereits vorliegender Erkenntnisse der Medizinischen Hochschule Hannover ausgewertet. Im Ergebnis wurde ein modifiziertes passives Schutzsystem aus einem stählernen "Schweizer Kastenprofil" und einem Stahlunterzug entwickelt, das dazu beitragen kann, schwere und tödliche Verletzungen bei verunglückten Motorradfahrern zu vermeiden.