Detailergebnis zu DOK-Nr. 53017
Der Integrale Taktfahrplan - FGSV-Merkblatt: Definitionen, Randbedingungen, Einsatzmöglichkeiten und Einsatzgrenzen im Fern-, Regional- und Nahverkehr
Autoren |
V. Stottmeister R. Zöllner |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Internationales Verkehrswesen 54 (2002) Nr. 12, S. 601-606, 8 B, 1 Q
Auf Grund der vermehrten Einführung von Integralen Taktfahrplänen (ITF) im ÖPNV und der damit verbundenen Diskussion über Vor- und Nachteile der ITF erschien es sinnvoll, den Planern und Entscheidungsträgern eine objektive Planungs- und Entscheidungshilfe zur Verfügung zu stellen. Während mit der Einführung des Taktfahrplans schon vor langer Zeit die Begreifbarkeit und die Einfachheit der Handhabung des ÖV-Systems verbessert wurden, kann durch den ITF ein höherer Grad an Netzverknüpfung erreicht werden, womit insbesondere die Umsteigemöglichkeiten zwischen verschiedenen ÖV-Linien attraktiver gestaltet werden können. Mit der Einführung des ITF wird die Hoffnung verbunden, die Akzeptanzprobleme des ÖV sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr deutlich zu reduzieren. Um Planern und Entscheidungsträgern aufzuzeigen, welche Vorteile aus der - teilweise gesetzlich geforderten - Einführung eines ITF zu erwarten sind, unter welchen Randbedingungen der Einsatz eines ITF sinnvoll ist, wo die Einsatzgrenzen beim Fern-, Regional- und beim Nahverkehr liegen und wie die Prozesse von der Planung bis zur Umsetzung aufgebaut werden können, wurde durch einen Arbeitskreis der FGSV ein Merkblatt zum ITF erarbeitet. Prinzipiell können drei Formen des ITF unterschieden werden: idealer ITF, modifizierter ITF und ITF im erweiterten Sinn. Der ideale ITF umfasst die vollständige systematische Koordination der Taktfahrpläne von Linien in einem Bedienungsgebiet. Die Übertragung des starren Fahrplansystems eines idealen ITF ist jedoch auf die realen Verkehrsräume auf Grund von siedlungsstrukturellen, wirtschaftlichen und konzeptionellen Gründen nur selten uneingeschränkt möglich, hier kann ein modifizierter ITF zum Tragen kommen. ITF im erweiterten Sinn ist die Einführung eines ITF mit begleitenden Maßnahmen.