Detailergebnis zu DOK-Nr. 53070
Sedimentationsstabilität von selbstverdichtenden Betonen
Autoren |
W. Brameshuber S. Uebachs |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Beton 53 (2003) Nr. 1, S. 10-15, 8 B, 3 T, 13 Q
Die bisher bei der Überprüfung und Überwachung von selbstverdichtendem Beton (SVB) am Frischbeton kontrollierten Eigenschaften Fließfähigkeit (Selbstnivellierungsvermögen), Viskosität, Blockierneigung und Entlüftung (Selbstverdichtungsvermögen), erlauben keine zuverlässige Aussage über eventuell vorhandene Sedimentationsneigungen der groben Gesteinskörnungen. Da Nachweise zu dieser Eigenschaft vom Deutschen Institut für Bautechnik im Rahmen allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassungen gefordert werden, hat die RWTH Aachen entsprechende Prüfverfahren für Frisch- und Festbeton entwickelt und an typischen SVB - Rezepturen getestet. Der Frischbeton wird dazu in einen Kunststoffzylinder mit 500 mm Höhe und 150 mm Durchmesser, der in den Drittelspunkten zur Aufnahme von Trennblechen bis zur Hälfte des Umfangs angeschnitten ist, eingefüllt. Nach einer 30-minütigen erschütterungsfreien Lagerung werden die Trennbleche eingeschoben und die Anteile der gröbsten Gesteinskörnung in den drei entstandenen Teilproben ermittelt. Am Frischbeton gilt danach die Sedimentationsstabilität als gegeben, wenn die Abweichungen der groben Gesteinskörnungen in den Einzelchargen nicht mehr als 15 M.-% von der Sollmasse betragen. Für die Festbetonprüfung wird die Sedimentationsstabilität visuell am Schnittbild eines Betonprobekörpers beurteilt. Dazu wird ein Kunststoffzylinder mit 500 mm Höhe und 100 mm Durchmesser mit dem SVB gefüllt und bis zum Erhärten erschütterungsfrei gelagert. Anschließend wird der Zylinder mittig der Länge nach aufgeschnitten und die Verteilung der groben Gesteinskörnungen visuell beurteilt. Beide Verfahren erwiesen sich als ausreichend trennscharf, um die Sedimentationsstabilität von SVB zielsicher zu beurteilen. Die Überlegung, eine mögliche Sedimentationsneigung über Rohdichtebestimmungen an Teilproben, die aus dem oberen und unteren Teil des Festbetonzylinders entnommen wurden, zu bestimmen, war dagegen nicht zielführend.