Detailergebnis zu DOK-Nr. 55373
Oberflächenbehandlungen und Dünne Schichten im Kalteinbau in Frankreich
Autoren |
V. Bummel |
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Sachgebiete |
12.1 Asphaltstraßen |
Bauliche Erhaltung von Asphaltbefestigungen: FGSV-Kolloquium am 11. März 2004 in Darmstadt. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 2004 (FGSV 002/80) S. 39-42, 4 T
Ein Vergleich aktueller Daten zeigt, dass die Länge des gesamten Straßennetzes in Frankreich ca. 50 % größer ist als dasjenige der Bundesrepublik Deutschland. In 2001 wurden in Frankreich insgesamt ca. 11 Milliarden Euro für Baumaßnahmen ausgegeben, wovon 51 % in Neubaumaßnahmen und 49 % in Erhaltungs-/Unterhaltungsmaßnahmen geflossen sind. Im Rahmen der baulichen Erhaltung von Asphaltstraßen kommen in Frankreich u. a. Oberflächenbehandlungen zum Einsatz. Diese werden als Flickarbeiten, partielle und vollflächige Oberflächenbehandlungen ausgeführt. Im Verlaufe der vergangenen Jahre erlebten die Dünnen Schichten im Kalteinbau einen deutlichen Aufschwung und zählen heute ebenfalls zu den anerkannten und angewendeten Techniken der Straßensanierung. Hier werden Spurrinnenverfüllungen, Dünne Verschleißschichten und griffigkeitsverbessernde Maßnahmen ausgeführt. Außerdem kommen Spezialvarianten z. B. durch Zusatz von Faserstoffen oder als farbige Beläge zur Anwendung. Beide Bauweisen basieren auf der Verwendung von Bitumenemulsionen. Ein Vergleich des Gesamtjahresverbrauches an Emulsionen in Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland macht den unterschiedlichen Stellenwert der Emulsionsbauweisen in den beiden Ländern deutlich. Schätzungen ergeben für Deutschland eine Tonnage von ca. 140 000 (Emulsionen für OB, DSK, Recyclingbauweisen und Vorspritzbindemittel). Die vergleichbare Gesamtmenge in Frankreich (wobei hier der Bereich des Recycling praktisch nicht mit Emulsionen ausgeführt wird) liegt demgegenüber um annähernd das 10fache höher. Dies lässt erkennen, dass man der Verwendung von Bitumenemulsionen und damit auch dem Einsatz von Oberflächenbehandlungen und Dünnen Schichten im Kalteinbau bei den französischen Nachbarn wesentlich positiver gegenüber steht als in Deutschland.