Detailergebnis zu DOK-Nr. 56742
Kleine Kreisverkehrsplätze - eine vernachlässigte wirtschaftliche und verkehrssichere Knotenpunktvariante an außerörtlichen Bundesstraßen
Autoren |
B.E. Dreiucker T. Weidmann |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straßenverkehrstechnik 49 (2005) Nr. 12, S. 610-618, 7 T, 19 Q
In Deutschland sind kleine Kreisverkehrsplätze an außerörtlichen, zweistreifigen Bundesstraßen eine Ausnahme. In anderen europäischen Ländern finden Kreisverkehre außerorts als kostengünstige und verkehrssichere Knotenpunktvariante dagegen häufig Verwendung. Obwohl die bundeseinheitlichen Richtlinien für zweistreifige Bundesstraßen plangleiche Knotenpunkte vorgeben und planfreie Knotenpunkte nur als Ausnahme vorsehen, strebt die Straßenbauverwaltung aus Gründen der Verkehrssicherheit und -qualität den Bau von planfreien Knotenpunkten an. Kleine Kreisverkehrsplätze werden in der Regel nicht in die Auswahl einer geeigneten Knotenpunktgestaltung einbezogen, da die gewünschte Verkehrsqualität der außerörtlichen Bundesstraßenverbindung nicht gewährleistet sei. Die bundeseinheitlichen Vorgaben schließen den Bau von kleinen Kreisverkehrsplätzen an außerörtlichen Bundesstraßen zudem faktisch vollkommen aus. Dies hat zur Folge, dass vorhandene wissenschaftliche Untersuchungen - mangels geeigneter Daten - keine fundierten Aussagen zu außerörtlichen Kreisverkehrsplätzen treffen können. Bei der Abwägung einer geeigneten Knotenpunktvariante können dementsprechend die Vorteile von kleinen Kreisverkehrsplätzen - geringe Bau- und Unterhaltungskosten, Verkehrssicherheit, geringere Flächenversiegelung sowie Verkehrsqualität im Netzzusammenhang - nicht berücksichtigt werden. Bei einer vorurteilsfreien Abwägung von Verkehrsqualität, Verkehrssicherheit und Wirtschaftlichkeit würden kleine Kreisverkehrsplätze auch an außerörtlichen Bundesstraßen gebaut werden.