Detailergebnis zu DOK-Nr. 57307
Alleenrausch und Baumaufprall
Autoren |
H. Praxenthaler |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straßenverkehrstechnik 50 (2006) Nr. 5, S. 237-247, 3 B, 1 T, 27 Q
Alleen und Baumreihen stehen in der Bundesrepublik seit einem halben Jahrhundert im Widerstreit. Die Signalwirkung folgenschwerer Unfälle blieb aber lange begrenzt. Mit der Vereinigung von West und Ost erhielt die Problematik jedoch eine neue umfassende Dimension. Vor allem die Alleen im Osten wurden zum besonderen Schutzgut, auch für den Tourismus erlangten sie Bedeutung. Andererseits forderten sie einen dramatisch ansteigenden Unfalltribut. Seit 1995 wird er statistisch erfasst. Maßnahmen - insbesondere Setzen von Schutzplanken und nachhaltig kontrollierte Geschwindigkeitsbeschränkungen - zeitigten zwar beträchtliche Erfolge, dennoch sind auch heute die Unfallzahlen noch erschreckend hoch. Ein Schwerpunkt des nachfolgenden Beitrages liegt auf Neupflanzungen, er richtet sich gegen eine ausgreifende "Alleen-Offensive". Gestützt auf kompetente Äußerungen werden der ökologische Belang und dabei auch die oft genannte Biotopvernetzung hinterfragt, ferner Probleme wie optische Leitwirkung, Vorteile lockerer Bepflanzung sowie auch die rechtliche Beurteilung des Gefährdungspotenzials dargestellt. Zur Frage, ob und wann bei Neupflanzungen Schutzeinrichtungen anzuordnen sind, werden die unterschiedlichen Auffassungen gegenübergestellt. Der in den ESAB gewählte Kompromiss wird, ebenso wie andere Empfehlungen, gegenüber einem Vorgehen nach örtlichem Gutdünken, als Fortschritt bezeichnet.