Detailergebnis zu DOK-Nr. 58350
Straßenbahn und Stadtplanung am Beispiel von Valenciennes: nordfranzösische Gemeinde ist wieder Straßenbahn-Stadt
Autoren |
H. Hondius |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 24 (2006) Nr. 10, S. 63-68, 18 B, 2 T, 3 Q
Die Renaissance der Straßenbahn in Frankreich geht weiter. Nach Mulhouse ist im Juni 2006 auch Valenciennes in den Kreis der "Straßenbahn-Städte" zurückgekehrt. Mehr als in anderen Städten hat die neue Bahn eine städteplanerische Bedeutung; man erhofft sich von ihr die Wiederbelebung des Stadtzentrums. Das Projekt Tramway wurde seit 1992 geplant, mittlerweile ist der erste Abschnitt der Straßenbahn mit 9,5 km eröffnet worden. Er weist 19 Haltestellen auf und verbindet die Universität (P + R mit 200 Plätzen) im Süden mit der Innenstadt und dem Nordwesten, teilweise parallel zu Straßen, teilweise auf eigenem Bahnkörper verlaufend. Insgesamt soll die Straßenbahn bei einer geplanten Länge von 18 km ein Einzugsgebiet von rd. 70 000 Menschen bedienen. Die Entscheidung zugunsten der Straßenbahn erfolgte ausdrücklich aus prinzipiellen verkehrs- und stadtplanerischen Gründen, Kapazitäts- und wirtschaftliche Gründe waren nicht ausschlaggebend. Der erste Streckenabschnitt kostete 269 Mio. Euro. Die Verlängerung macht Investitionen von 69 Mio. Euro erforderlich; somit ergibt sich ein Betrag von 18,8 Mio. Euro/km. Die 21 Fahrzeuge schlagen mit 63,5 Mio. Euro zu Buche.