Detailergebnis zu DOK-Nr. 58523
Verhalten, Berechnung und Bemessung beim Offenen Tunnelbauverfahren (Orig. franz.: Comportement, calcul et dimensionnement des tranchées couvertes - Mandat de recherche AGB 2000/401)
Autoren |
L. Vulliet A. Muttoni S. Plumey |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen 15.8 Straßentunnel |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2006, XIV, 214 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 605)
Der Bericht liefert die Ergebnisse der Forschung auf dem Gebiet des Tragfähigkeitsverhaltens bis zu seinen Grenzwerten. Ausgehend von der Kennlinienmethode wird das Bruchmechanismus-Verfahren entwickelt, wobei sich eine Näherungslösung des Gleichgewichtszustands zwischen Bauwerk und Boden ergibt. Dieses Zusammenspiel wird geprägt durch die elastische und die plastische Phase, wobei der Boden eine gewisse Rolle bei der Lastabtragung des Bauwerks spielt. Besonders hervorgehoben werden drei Verhaltensphasen des Bodens: elastischer, elasto-plastischer und vollständig plastifizierter Boden. Die aus Baugrunduntersuchungen sich im Voraus ergebende Erkennung dieser Phasen führt zu den Kriterien, die bei der Bemessung zu berücksichtigen sind. Aus den Forschungsuntersuchungen ergibt sich auch, dass das Bettungsmodulverfahren nur in begrenzten Fällen angewendet werden kann; auf der sicheren Seite liegt die Finite-Elemente-Methode. Die neuen SIA-Normen fordern zwecks Vereinheitlichung des Bemessungsverfahrens ein besonderes Sicherheitsformat, wonach der Grenzzustand der Tragsicherheit zu definieren ist. Auch spielt die Verformbarkeit des Tragwerks eine besondere Rolle bei der Ausnutzung der Reserven des Bodens; mehrere kritische Duktilitätsgrenzen beim Offenen Tunnelbauverfahren werden aufgezeigt. Bei gewölbeartigen Tunneln ist mit dem Abplatzen des Überdeckungsbetons infolge Verformungen zu rechnen; hierfür wurden Überprüfungsregeln aufgestellt, deren Einführung in die Norm SIA 262 (2003) vorgeschlagen wird.