Detailergebnis zu DOK-Nr. 62062
Reurbanisierung und Flächenrecycling - Portland und Stuttgart
Autoren |
J. Jessen H. Mayer |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Informationen zur Raumentwicklung (2010) Nr. 1, S. 27-41, 3 B, 6 T, 52 Q
Eine Lesart sieht in den aktuellen Tendenzen der Reurbanisierung einen säkularen Prozess der Stadtentwicklung, der erst in Ansätzen beobachtet werden kann, aber ähnlich strukturmächtig zu werden verspricht wie der Prozess der Suburbanisierung. Der Vergleich der innerstädtischen Aufwertungsdynamik, Flächenpotenziale und städtischen Strategien in Portland (USA) und Stuttgart sollen zur Differenzierung der bisherigen Debatte beitragen. In Portland besteht die begründete Aussicht, in den nächsten Jahren durch Wohnungsneubau in den zentralen Lagen die Zahl der Einwohner zu verdoppeln. In Stuttgart kann der innerstädtische Wohnungsneubau durch Verdichtung des Gebäudebestands allenfalls das erreichte Niveau innerstädtischer Bevölkerung stabilisieren. Nur die flächenhafte Revitalisierung von zentralen Brachen, in Portland das dominante Muster, führt auch in Stuttgart zu allerdings in ihrer Reichweite begrenzten Mengeneffekten. Die bisherige Debatte um die Reurbanisierung ist daher in mancher Hinsicht geschichtsblind. Sie berücksichtigt zu wenig, dass in den deutschen Großstädten schon seit über 30 Jahren mit einigem Erfolg die Strategie verfolgt wurde, die Wohnfunktion in innerstädtischen Quartieren zu stabilisieren. In den USA bedeutet Reurbanisierung dagegen, dass die in den Jahrzehnten zuvor entleerte Innenstadt wieder "aufgefüllt" wird.