Detailergebnis zu DOK-Nr. 62453
Einflüsse von Haft- und Lösungsmitteln: Wirkung auf die Bitumen- und Mischguteigenschaften
Autoren |
W. Schellenberger W. Münch |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Asphalt 45 (2010) Nr. 3, S. 15-20, 12 B, 7 T
Die Anwendung von haftverbessernden Zusätzen im Asphaltstraßenbau auf höher belasteten Straßen hat sich in Deutschland mit Ausnahme bei der Herstellung von Offenporigem Asphalt im Vergleich zu mehreren europäischen Ländern generell nicht durchgesetzt. Der Beitrag enthält Untersuchungsergebnisse, wie sich Haftmittel auf einige Bitumen- und Asphaltmischguteigenschaften auswirken, und welche Veränderungen auf die Wirkung des Haftmittels durch das Lösungsmittel Trichlorethylen auftreten können. Für die Untersuchungen wurden sieben unterschiedliche Bindemittel verwendet. Als Haftverbesserer kamen Amidoamine sowohl in fester als auch flüssiger Form zum Einsatz. Das Einmischen der Haftmittel erfolgte im Labor, wobei der Zusatz zwischen 0 und 0,75 % variierte. Die Erweichungspunkte Ring und Kugel fielen mit Haftmittelzusatz differenziert etwas niedriger aus als an den Originalbindemitteln - eine gleichmäßige Tendenz lag aber nicht vor. Der Einfluss blieb jedoch in einem relativ engen Bereich und wirkt somit der auftretenden Bindemittelverhärtung im Rahmen der Verarbeitung geringfügig entgegen. Der Einfluss des Haftmittels auf die Asphaltmischgut-stabilität wurde über die Bestimmung des absoluten Elastizitätsmoduls ermittelt (ASTM 4123 D). Analog der Erweichungspunkte Ring und Kugel sind mit Ausnahme beim Asphaltbindermischgut bei einer Prüftemperatur von -10 °C auch bei den Elastizitätsmoduln mit steigendem Haftmittelzusatz etwas niedrigere Werte ermittelt worden, wobei der Abfall bis 14 % betrug. An den extrahierten Gesteinskörnungen konnte weder ein qualitativer noch quantitativer Nachweis bezüglich der zugesetzten Haftmittel erfolgen, wenn als Lösemittel Trichlorethylen verwendet wurde. Bei Spurbildungsversuchen führte ein Haftmittelzusatz von 0,6 % zu einer deutlichen Erhöhung der Stabilität der untersuchten Asphaltmischgutsorten. Die Verfasser deuten die Reduzierung der Elastizitätsmoduln durch den Haftmittelzusatz in Verbindung mit der Erhöhung der Asphaltmischgut-Stabilität dahin gehend, dass die Neigung zur Rissbildung verringert würde.