Detailergebnis zu DOK-Nr. 64296
Das Phänomen Stau
Autoren |
R. Gerike |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Verkehrspolitik: eine interdisziplinäre Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2011 (Perspektiven der Gesellschaft) S. 213-231, 15 Q
Dieser Beitrag zeigt, dass auch preisliche Maßnahmen ein wichtiges und geeignetes Instrument sind, um die Effizienz von Verkehrssystemen zu erhöhen. Diese sollten sich an den wahren durch die Verkehrsaktivitäten anfallenden Kosten orientieren und externe Komponenten, wie zum Beispiel Zeitkosten, berücksichtigen. Nur wenn die Verkehrsteilnehmer sich dem vollständigen Preissignal gegenübersehen, werden sie diese externen Kostenkomponenten in ihre Kosten-Nutzenabwägungen einbeziehen und im Sinne volkswirtschaftlich optimaler Gleichgewichte entscheiden. Es wurde gezeigt, dass Staukosten aus individueller Sicht externe Kosten darstellen, deren verursachergerechte Anlastung die Gesellschaft als Ganzes besser stellt. Der verkehrspolitische Handlungsbedarf besteht darin, Vor- und Nachteile der vielfältigen möglichen Instrumente abzuwägen und Strategien zu erarbeiten, welche politisch gesetzte Ziele erreichen sowie politisch und finanziell machbar sind. Das Phänomen Stau ist damit eingebettet in ein komplexes Wirkgefüge zwischen Verkehrssystem und Raumstrukturen auf der Angebots- und deren Nutzern auf der Nachfrageseite. Eine isolierte Betrachtung des Phänomens ist weder sinnvoll noch machbar. Strategien zur Vermeidung von Stauereignissen sollten die Vielfalt der möglichen Maßnahmenoptionen berücksichtigen und auf die jeweiligen Ziele und Gegebenheiten vor Ort abgestimmte Maßnahmenpakete zusammenstellen. Preise sind dabei einer von vielen Einflussfaktoren. Sie steigen und sinken aus verschiedensten Gründen und verändern dadurch unser Mobilitätsverhalten.