Detailergebnis zu DOK-Nr. 65287
Ineffizienzen im Bundesfernstraßenbau
Autoren |
K. Frey |
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Sachgebiete |
2.0 Allgemeines 2.5 Programme |
Internationales Verkehrswesen 64 (2012) Nr. 4, S. 12-17, 4 B, 2 T, zahlr. Q
Planung, Bau und Erhaltung der Bundesverkehrswege in Deutschland sind aus volkswirtschaftlicher Sicht ineffizient organisiert. Mit diesem Verhalten handelt die Bundesregierung auch gegen ihre eigenen Umweltziele. Die Straßenerhaltung ist unterfinanziert. Dies wird nicht nur von Seiten der Straßenbau- und Logistikunternehmen sowie der Interessenvertreter der Autofahrer bemängelt. Auch Umweltverbände kritisieren, dass Neubau zu häufig noch Vorrang vor Instandhaltung hat. Ob Verkehrsinfrastruktur zunehmend nutzerfinanziert werden soll oder nicht, ist nur eine offene Frage im politischen Diskurs um die Finanzierung von Straßenverkehrsinfrastruktur. Denn selbst wenn die Finanzierung der Straßen gesichert sein sollte, so bliebe die Frage: Wie kann Verkehrsinfrastruktur wirtschaftlicher als bisher geplant, gebaut und betrieben werden? Außerdem muss der Umweltschutz stärker in der Verkehrspolitik verankert werden. Das ist auch aus volkswirtschaftlicher Sicht sinnvoll. Im Bundesverkehrswegeplan 2003 wird teuren, prestigeträchtigen Neubaustrecken in verkehrsarmen Räumen der Vorzug gegenüber preiswerteren Ausbauvarianten in verkehrlich stark überlasteten Regionen gegeben. Die zu unkritische Hoffnung auf ein positives regionales Wirtschaftswachstum durch neue Verkehrsinfrastruktur führt gemeinsam mit der falschen Auslegung des Raumordnungsgesetzes häufig zu ineffizientem Straßenbau.