Detailergebnis zu DOK-Nr. 67463
Road Pricing in den Niederlanden scheitert am Regierungswechsel
Autoren |
B. Oehry |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren |
Straße und Verkehr 100 (2014) Nr. 1-2, S. 33-35, 1 B, 2 Q
Die Niederlande nehmen in Bezug auf ein nachhaltiges Management der Mobilität traditionell eine Vorreiterrolle ein. International viel beachtet wurden insbesondere die ambitiösen Pläne zu einem umfassenden nutzungsabhängigen Road Pricing für alte Fahrzeuge auf allen Straßen. Viele Anläufe wurden in den letzten Jahren unternommen, aber alle Projekte scheiterten vor der Einführung. Der Bericht beleuchtet die Geschichte und ihre Hintergründe. Die Niederlande haben eine lange Geschichte von Versuchen, Road Pricing als Maßnahme einzuführen, um die Verkehrssituation auf den stark überlasteten Straßen mit lange andauernden Staus zu verbessern. Schon in den späten 1980er Jahren wurden unter dem Projekttitel "Rekeningrijden" Pläne entwickelt, auf überlasteten Autobahnen elektronische Gebührenerhebung ohne Beeinflussung des Verkehrsflusses einzuführen. Diesem Plan folgte ein technisch weniger ambitiöses Projekt einer Autobahnvignette für Spitzenzeiten des Verkehrs. Dieser Anlauf scheiterte an Fragen zur Effektivität der Maßnahme. In der Mitte der 1990er Jahre kam neuerlich Interesse an punktuellen Gebühren auf Autobahnen zu Spitzenzeiten auf. Das Projekt "Spitstarief" hatte hohe technische Hürden zu überwinden, da gefordert wurde, dass Zahlungen sowohl elektronisch mit Erfassungsgeräten mit eingesteckten Bankkarten und sofortiger Bezahlung als auch mit nachträglicher Belastung eines Kontos und Erfassung des Fahrzeugs über automatische Kennzeichenerkennung möglich sein sollen.