Detailergebnis zu DOK-Nr. 68650
NVV-Mobilfalt - ein Mitnahmesystem als Ergänzung des ÖPNV
Autoren |
V. Schmitt M. Lometsch |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehrs-Tage 2013: neue Konzepte für Stadt und Land. Kassel: Kassel University Press, 2014 (Schriftenreihe Verkehr H. 24) S. 73-93, 4 B, 1 T, 13 Q
Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in nachfrageschwachen Regionen ist besonders vom demografischen Wandel betroffen: Rückgang und Alterung der Bevölkerung überlagern sich in diesen Regionen und wirken sich teilweise dramatisch auf die Nachfrage aus: Insbesondere der Nachfragerückgang im Schülerverkehr führt dazu, dass bei systembedingt oft kaum sinkenden Kosten wesentliche Einnahmen entfallen. Zudem stößt die Einrichtung bedarfsgesteuerter Verkehre wie Anruf-Sammel-Taxen in manchen Räumen an ihre wirtschaftlichen Grenzen. Vor diesem Hintergrund werden aktuell verschiedene Ansätze entwickelt, bei denen Mitfahrgelegenheiten den klassischen ÖPNV ergänzen. In dem Beitrag wird das Beispiel "Mobilfalt" vorgestellt, das unter Federführung des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) entwickelt wurde. Bei "Mobilfalt" wird erstmals in Deutschland ein privates Mitnahmesystem erprobt, das vollständig in den ÖPNV integriert ist. Dies bedeutet, dass den Fahrgästen in den Pilotregionen ein öffentliches Verkehrsangebot von frühmorgens bis nachts täglich zwischen den Ortsteilen und dem Gemeindezentrum zur Verfügung steht - und damit in der Regel auch der Zugang zum Einkaufszentrum, dem Bahnhof und dem regionalen Busnetz. Gibt es für eine Fahrt einen Fahrtwunsch, aber kein Angebot, so wird ein Taxi beauftragt, ohne dass für den Fahrgast Mehrkosten entstehen. Der Pilotversuch in drei Pilotgebieten im ländlich strukturierten Umland von Kassel läuft seit April 2013. Das Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme der Universität Kassel führt die Begleitforschung durch und evaluiert diesen neuartigen Ansatz.