Detailergebnis zu DOK-Nr. 69812
Psychoakustische Wirkung von Fahrbahnmarkierungen
Autoren |
M. Müller A. Fiebig A. Telle |
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Sachgebiete |
6.6 Fahrbahnmarkierungen 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2015, 65 S., 120 B, 11 T, 41 Q (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVI, Bonn) H. 1116). - ISBN 978-3-95606-169-1
Im Straßenverkehr kann das Überfahren von Fahrbahnmarkierungen zu erhöhten Geräuschemissionen führen, welche neben dem erhöhten Schalldruckpegel aufgrund ihrer psychoakustischen Eigenschaften die Lästigkeit von Straßenverkehrsgeräuschen stark beeinflussen können. Wegen ihrer vom Typ der Markierung abhängigen speziellen Geräuscheigenschaften (zum Beispiel Tonalität) kann die entfernungsabhängige Lästigkeit nicht allein mit der entfernungsabhängigen Abnahme des Schalldruckpegels valide vorhergesagt werden. Für die Ableitung von Mindestabständen von der betreffenden Fahrbahn zur Wohnbebauung zur Vermeidung von Lärmbelästigung muss die durch das Überrollen von Fahrbahnmarkierungen hervorgerufene psychoakustische Wirkung systematisch untersucht werden. Hierfür wurden Messungen von Markierungsüberfahrten mithilfe von Kunstkopfmesssystemen in unterschiedlichen Entfernungen durchgeführt, welche anschließend akustisch und psychoakustisch analysiert und anhand von Hörversuchen perzeptiv bewertet wurden. Für die Untersuchung wurden drei verschiedene Agglomeratmarkierungen (eine regelmäßige und zwei unregelmäßige) ausgewählt, welche mit verschiedenen Fahrzeugtypen und unterschiedlicher Bereifung mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten überfahren wurden. Das Überfahren der untersuchten Agglomeratmarkierungen führt zu einer deutlichen, von der Markierungsart abhängigen Erhöhung des Schalldruckpegels. Die Auswertung der durchgeführten Hörversuche zeigte, dass die Lästigkeit der Markierungsüberfahrten im Wesentlichen durch die Lautheit und Tonalität bestimmt wird.