Detailergebnis zu DOK-Nr. 69936
Einflüsse auf die Qualität und Attraktivität des öffentlichen Verkehrs - Entwicklung eines analytischen Modells zur Abschätzung von Eingriffen in den ÖV-Betrieb und dessen Anwendung bei den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ)
Autoren |
U. Weidmann H. Orth J. Wiederkehr T. Spillmann |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Verkehr und Technik 68 (2015) Nr. 12, S. 431-437, 5 B, 2 T, 13 Q
Es wurde ein Wirkungsmodell für die Qualität und Attraktivität des öffentlichen Verkehrs erstellt. Dabei wird eine Vielzahl von Einflüssen abgedeckt, um den Betrieb des öffentlichen Verkehrs abzubilden. Das Modell beruht dabei auf einer analytischen Beschreibung der Wechselwirkungen, die, wo sinnvoll, mit empirischen Daten sowie im Fall der Pünktlichkeitsbetrachtungen um stochastische Schätzmethoden ergänzt werden. Ermöglicht wird so ein Vergleich zwischen einem Ausgangszustand und einem Zustand, in welchem eine Reihe von Änderungen an den Randbedingungen des ÖV-Betriebs vorgenommen wurde, um die Veränderungen der wichtigsten Qualitäts- und Effizienzmerkmale abzuschätzen. Das Wirkungsmodell weist eine für Übersichtsbetrachtungen mehr als ausreichende Genauigkeit auf und wurde eingesetzt, um Maßnahmen in der Stadt Zürich zu prüfen, die sich aus dem Konflikt zwischen dem Platzmangel in einer historisch gewachsenen Stadt und Platzansprüchen verschiedener verkehrlicher Nutzungen im Rahmen einer Neubewertung der Prioritäten ergeben. Eine "gerechte" Aufteilung des Raums wird es kaum geben, sondern sie wird immer einen Kompromiss darstellen, da nicht jedem Verkehrsträger eine gleichwertige Bedeutung eingeräumt werden kann. Mit dem Wirkungsmodell besteht die Möglichkeit, nützliche Argumente für den ÖV zu liefern, zum Beispiel, warum eine Tempo 30-Zone eine gewisse Länge nicht überschreiten darf. Eine derartige Möglichkeit, Argumente anschaulich zu zeigen, kann und soll bei der Findung eines zeitgemäßen Kompromisses behilflich sein.