Detailergebnis zu DOK-Nr. 70941
Reisen bildet: wie der deutsche Straßenbau ins Automobilzeitalter aufbrach
Autoren |
R. Ruppmann |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte |
Wege und Geschichte: Zeitschrift von ViaStoria, Stiftung für Verkehrsgeschichte (2015) Nr. 2, S. 22-29, 3 B, 3 T, 3 Q
Der Aufsatz wird mit der Erläuterung der steigenden Bedeutung von Lastkraftwagen gegenüber der Eisenbahn und Frachtfuhrwerken in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg eingeleitet. Die Belastung der Straßen durch den Lastverkehr und durch Omnibusse erforderte eine Verstärkung der Befestigungen, der schnellere Personenverkehr und der übrige Verkehr erforderten Verbreiterungen der durchschnittlich 5,50 m breiten Straßen. Kraftfahrzeugverkehr fand noch fast ausschließlich auf kurzen Distanzen statt, insbesondere innerhalb der Städte und Gemeinden. Der notwendige Straßenaus- und -neubau sollte jedoch auch über Verwaltungsgrenzen hinweg einheitlich betrieben werden können. Vor diesem Hintergrund wurde 1921 von Straßenbaubeamten der Deutsche Straßenbauverband (DStrBV) und schließlich 1924 die Vorgängerorganisation der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkerhswesen (FGSV), die Studiengesellschaft für Automobilstraßenbau (STUFA) gegründet. Ziel der STUFA war die Schaffung wissenschaftlich fundierter Grundlagen für den Straßenbau - von der Verkehrsplanung bis zur Straßenbautechnik. Deutsche Vertreter waren nach dem Ersten Weltkrieg von den Internationalen Straßenbaukongressen ausgeschlossen, da das Deutsche Reich bis 1926 nicht Mitglied im Völkerbund war. Der Autor stellt die These auf, dass aus diesem Grund eine starke Reisetätigkeit der deutschen Straßenbauer, zuvorderst kommunaler Vertreter, ins Ausland einsetzte.