Detailergebnis zu DOK-Nr. 71938
Neue Queensferry-Brücke in Schottland: Herausforderungen bei der Planung und Montage
Autoren |
M. Romberg |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Tagungsband 27. Dresdner Brückenbausymposium: Planung, Bauausführung, Instandsetzung und Ertüchtigung von Brücken, 13. und 14. März 2017. Dresden: Technische Universität Dresden, Institut für Massivbau, 2017, S. 159-174, 17 B, 4 Q
Die schottische Hauptstadt Edinburgh wird von der nördlich gelegener Grafschaft Fife durch die Flussmündung Firth of Forth getrennt. Die ersten Querungen über den Meeresarm befinden sich ca. 10 km westlich von Edinburgh und bestehen aus der historischen Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1890 und einer im Jahr 1964 fertiggestellten Hängebrücke. Die Hängebrücke ist ein Nadelöhr für den Straßenverkehr im gesamten Norden Schottlands. Ihr Zustand hat sich im Lauf der Jahre vor allem durch den stetigen Zuwachs des Verkehrs immer weiter verschlechtert. 1964 passierten 4 Millionen Fahrzeuge im Jahr die Brücke, in jüngster Zeit sind es circa 24 Millionen. Das größte Problem sind ihre Haupttragseile, bei welchen sich während einer Inspektion im Jahre 2004 eine Verminderung der Tragfähigkeit aufgrund von Korrosionsschäden von circa 10 % herausstellte. Verschiedene Studien führten in der Folge zu der Entscheidung und Vergabe eines Neubaus in Parallellage zur vorhandenen Brücke. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Trassenverläufe untersucht, welche zu der Variante westlich der vorhandenen Forth Road Bridge führten. Es wurden ebenfalls verschiedene Varianten von Pylon- und Überbauformen untersucht, die zunächst davon ausgingen, dass die vorhandene Hängebrücke nicht in das weitere Verkehrskonzept eingebunden werden sollte. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf eine Drei-Korridor-Variante, bestehend aus zwei getrennten Richtungsfahrbahnen und einem Korridor für den öffentlichen Nahverkehr für Busse, Taxis und einer zukünftig geplanten Straßenbahn. Nachdem feststand, dass der öffentliche Nahverkehr auch in Zukunft auf der vorhandenen Brücke verbleiben soll, wurden verschiedene Doppeldeckvarianten verworfen. Zur Ausführung wurde das Design-and-Build-Verfahren gewählt. Die Auftragsvergabe erfolgte im April 2011 an das Joint Venture Forth Crossing Bridge Constructors (FCBC), die Planung wurde vom Forth Crossing Design Joint Venture (Forth Crossing DJV), ausgeführt.