Detailergebnis zu DOK-Nr. 73073
Verwendung von Reaktionsharz aus nachwachsenden Rohstoffen als Bindemittel im Straßenbau
Autoren |
M. Wegmann |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 9.4 Chemische Stoffe, Kunststoffe (Haftmittel, Zusatzmittel) |
Bochum: Lehrstuhl für Verkehrswegebau, Ruhr-Universität Bochum, 2017, VIII, 141 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe des Lehrstuhls für Verkehrswegebau der Ruhr-Universität Bochum H. 28)
Ausgehend von vorherigen Entwicklungen kann prognostiziert werden, dass die Verkehrsbelastung in Zukunft weiter ansteigen wird. Eine Anpassung der Baustofftechnologie wird dadurch unerlässlich. Des Weiteren strebt die Gesellschaft eine Senkung des CO2-Ausstoßes an. Um beiden Punkten Rechnung zu tragen, wurde in der Arbeit die Eignung eines Reaktionsharzes (Polyurethan) auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen hinsichtlich der Verwendbarkeit als Bindemittel im Straßenbau untersucht. Die sehr breit aufgestellten material- und bautechnischen Erkenntnisse liefern eine Basis für zukünftige Weiterentwicklungen dieser neuen Bauweise, die ein hohes Potenzial an zusätzlicher Dauerhaftigkeit für eine hoch belastete Straßenbefestigung erkennen lässt. Um im Vorfeld die Verarbeitungseigenschaften des Polymerbetons abschätzen zu können und Kennwerte für einen zahlenmäßigen Vergleich mit anderen Reaktionsharzen zu liefern, wurde eine Charakterisierung des Polyurethans vorgenommen. Diese Charakterisierung umfasste die chemischen, physikalischen und rheologischen Eigenschaften sowie das Ermüdungsverhalten. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen deuteten auf eine Eignung für die Verwendung als Bindemittel im Straßenbau hin. Daran anschließend wurden unterschiedliche Polymerbetonvarianten hergestellt und mittels genormten Prüfverfahren für Asphalt untersucht. Es konnte festgestellt werden, dass, bei der Verwendung einer Zusammensetzung in Anlehnung an Asphaltmischgut, der hergestellte Polymerbeton bei allen Prüfverfahren gleichwertige oder bessere Ergebnisse als der Referenzasphalt liefert. Dies bestätigen die Untersuchungen am Polyurethan und somit die Verwendbarkeit als Bindemittel im Straßenbau für die Herstellung von gebundenen Schichten für den Straßenoberbau.