Detailergebnis zu DOK-Nr. 77877
E-Bürgerbus von OV Steinborn
Autoren |
C. Bünnagel |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Verkehr und Technik 74 (2021) Nr. 11, S. 387-392, 8 B
Das Informationsbedürfnis zum Thema Elektromobilität ist bei kommunalen wie privaten Omnibusunternehmen riesig. Und auch der Wille zum Einstieg in die Buselektromobilität scheint mittlerweile auf breiter Basis vorhanden zu sein. Doch viele Unternehmer scheuen sich bislang davor, "all-in" zu gehen. Zu groß sind die wirtschaftlichen Risiken, zu wenig auf sie zugeschnitten sind die vorwiegend für Beschaffungen großer Verkehrsunternehmen konzipierten Förderprogramme von Bund und Ländern. Kaum ein privates Busunternehmen kann es sich leisten, sich mindestens sechs E-Busse zuzulegen, um in den Genuss der 80-%-Förderquote zu gelangen. Auch die nötige Ladeinfrastruktur bedeutet einen weiteren finanziellen Hemmschuh. Um Erfahrungen mit der neuen Antriebs- und Ladetechnik zu gewinnen, bietet sich gerade für die Privaten sozusagen ein vorsichtiger, relativ risikofreier "Light-Einstieg" mit einem oder wenigen kleineren Fahrzeugen an. Als ideales Feld dafür erscheint der Bürgerbus. In vielen Bürgerbusprojekten in Deutschland ist eine Kooperation üblich: Der Bürgerbusverein erbringt sein Verkehrsangebot quasi als "Unterauftragnehmer" des Verkehrsunternehmens im Rahmen von dessen Konzessionen. Dieses übernimmt dann Aufgaben wie etwa Fahrzeugwartung, Auftragsannahme für Fahraufträge, Einnahmeabrechnung und eben Fahrzeugbeschaffung. Und an dieser Stelle könnte der neue E-Bürgerbus von OV Steinborn ins Spiel kommen; denn er bietet zu akzeptablen Mehrkosten eine umweltfreundliche Alternative, die bei vielen Bürgerbusvereinen sicherlich auf Interesse stoßen dürfte. Zumal Bürgerbusse in einigen Bundesländern recht üppig gefördert werden, mit Beträgen meist im Bereich von 20 000 bis 40 000 Euro.