Detailergebnis zu DOK-Nr. 80704
Neuerungen bei wiedergewonnenen und rezyklierten Gesteinskörnungen in DIN 1045-2:2023-08: ein Beitrag zur Ressourcenschonung
Autoren |
W. Breit S. Burgmann U. Wiens |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Beton 74 (2024) Nr. 5, S. 164-171, 3 B, 4 T, 35 Q
Die Verwendung von Beton mit rezyklierten Gesteinskörnungen ist in Deutschland bereits seit Einführung der DAfStb-Richtlinie im Jahr 1998 möglich. Aus betontechnologischer Sicht stellt diese im Wesentlichen den technischen Stand von 1998 dar, in den Jahren 2004 und 2010 formal an die europäischen Normen für Beton (DIN EN 206-1) und Gesteinskörnungen für Beton (DIN EN 12620) angepasst. Die erzielten Ergebnisse des BMBF-Forschungsvorhabens "R-Beton – Ressourcenschonender Beton" führten erkennbar zu positiven Veränderungen im Sinne einer breiteren Verwendung von rezyklierten Gesteinskörnungen. Die normative Regelungslücke im Bereich der umweltrelevanten Merkmale konnte mit der DIN 4226-101 geschlossen werden. Die Einstufung der rezyklierten Gesteinskörnung in eine Alkaliempfindlichkeitsklasse bei unbekannter Herkunft wurde in Abhängigkeit vom Ort der Verwendung allerdings verschärft, wenn keine weiteren Nachweise eine andere Einstufung zulassen. Diese Regelung wurde mit der DAfStb-Richtlinie "Beton mit rezyklierten Gesteinskörnungen" umgesetzt. Bezüglich aller weiteren Änderungen sollte es keine überarbeitete DAfStb-Richtlinie geben, stattdessen werden die Änderungen in die neue DIN 1045 eingearbeitet. Im Beitrag wird weiter auf die zukünftigen Regelungen nach DIN 1045-2:2023-08 und die zukünftige Einteilung in die Betonklassen BK-N, BK-E und BK-S ausgeführt. Insbesondere in der Betonklasse BK-N im Einsatzbereich bis 25 Vol.-% wird eine einfache und damit praxistaugliche Anwendung von rezyklierter Gesteinskörnung erlaubt. Weiter wird zu Anpassungen an die Begrifflichkeiten der DIN EN 12620, zur wieder möglichen Verwendung feiner rezyklierter Gesteinskörnungen vom Typ 1, zu allgemeinen Anforderungen sowie zu zukünftigen Regelungen nach DIN 1045-2 für den Einsatz von wiedergewonnenen Gesteinskörnungen in Beton ausgeführt. Abschließend wird ein Ausblick auf weiteren Forschungsbedarf gegeben.