Detailergebnis zu DOK-Nr. 80700
Dauerhaftigkeit von Beton – Konzepte heute und morgen insbesondere am Beispiel der Carbonatisierung; Teil 1
Autoren |
C. Müller S. Palm |
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Sachgebiete |
9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Beton 74 (2024) Nr. 5, S. 196-203, 11 B, 4 T, 35 Q
Die Einführung leistungsbezogener Nachweise als Alternative zu den deskriptiven Regeln des Betonbaus kann eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Das Regelwerk des Betonstraßenbaus sieht beispielsweise seit einigen Jahren zur Vermeidung einer schädigenden Alkali-Kieselsäure-Reaktion Performanceprüfungen der Betone vor, seit der Einführung werden Schäden sicher vermieden. Das Thema Dauerhaftigkeit dagegen wird in weiten Teilen des Betonbaus derzeit durch deskriptive Regeln (maximaler Wasserzementwert, Mindestzementgehalt, Mindestdruckfestigkeitsklasse, Mindestbetondeckung) behandelt. Die nächste Ausgabe des Eurocode 2 beinhaltet mit den "Exposure Resistance Classes, ERC" nun auch ein Konzept für einen leistungsbezogenen Nachweis der Dauerhaftigkeit. Im Deutschen Ausschuss für Stahlbeton DAfStb wird die Frage behandelt, ob und wie dieses Konzept in Deutschland umgesetzt werden könnte. Dabei dürfen möglichst keine Widersprüche zwischen ERC-Konzept und deskriptiven Regeln entstehen. Zudem darf bereits Erreichtes bei der Dekarbonisierung und der Ressourceneffizienz nicht konterkariert werden. Am Beispiel der Carbonatisierung wird dies im Beitrag diskutiert. Hierbei wird auf klinkereffiziente Zemente als wichtigen Baustein zur Dekarbonisierung der Betonbauweise und auf die deskriptiven Regeln der DIN 1045-2 im Vergleich zur EN 206 eingegangen. Weiter werden die historische Entwicklung der Anforderungen an die Betonzusammensetzung, der bauaufsichtliche Bewertungshintergrund Carbonatisierung sowie die Regeln der DIN 1045 gegenüber Lebensdauerbetrachtungen dargestellt und ein Zwischenfazit gezogen. Der Beitrag wird mit einem zweiten Teil in beton 7+8/2024 fortgesetzt.