Detailergebnis zu DOK-Nr. 81206
ÖV-Nutzenindex: Ein umfassender Index zur Erfassung von Externalitäten in der Verkehrsplanung (Orig. engl.: Transit Benefit Index: a comprehensive index for capturing externalities in transit planning)
Autoren |
R.A. Rendel C. Bachmann |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2677, H. 7, 2023, S. 278-289, 9 B, 2 T, zahlr. Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Die Untersuchung der Universität Waterloo in Ontario (Kanada) bietet eine Methode zur Schätzung des gesamten gesellschaftlichen Nutzens, der durch die Substitution von Fahrten mit dem Privatfahrzeug durch Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln entsteht. Die externen Kosten des privaten und des öffentlichen Verkehrs wurden anhand eines Basisfallmodells für die Verkehrsnachfrage geschätzt. Anschließend wurde eine Verkehrsmittelverlagerung simuliert, um die Auswirkungen der Verlagerung einer kompletten Verkehrseinheit (zum Beispiel Bus) von einem privaten auf einen öffentlichen Verkehrsträger zu berechnen. Diese Verlagerung wurde für alle Quelle-Ziel-Paare in einer Region durchgeführt, um die Quelle-Ziel-Paare zu finden, die den größten Nettonutzen erbrachten. Dieser Nutzen wurde dann anhand der gesamten Pkw-Kilometer, die aus dem Netz entfernt wurden, normalisiert, um einen "ÖV-Nutzenindex" zu erstellen. Diese Methodik wurde auf eine Fallstudie der Stadt Bogotá (Kolumbien) angewandt. Insgesamt wurden 102 Szenarien simuliert: ein Basisfall mit zwei Szenarien und insgesamt zehn Sensitivitätsanalysen, die jeweils zwei Alternativen für die Bereitstellung von Verkehrsmitteln enthielten. Die Ergebnisse wurden den Kosten eines neuen Verkehrsmittels – in diesem Fall eines neuen Busses – gegenübergestellt. Dabei zeigte sich, dass der gesamte wirtschaftliche Nutzen, der sich aus einem Jahr erhöhter Fahrgastzahlen ergab, größer war als die finanziellen Kosten eines neuen Busses für das Verkehrsunternehmen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Stadt Bogotá weitere Subventionen für die Fahrpreise in Betracht ziehen sollte, um die Fahrgastzahlen zu erhöhen und die externen Effekte zu verringern.