Detailergebnis zu DOK-Nr. 81372
Modellierung der Umweltwirkung von Tempolimit-Maßnahmen auf Autobahnen und außerorts
Autoren |
M. Friedrich J. Bawidamann M. Schmaus J. Uhlig R. Lohse E. Pestel |
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Sachgebiete |
5.1 Autobahnen 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt, 2024, 43 S., 12 B, 22 T, zahlr. Q, Anhang (Umweltbundesamt, Texte H. 176/2024). − Online-Ressource: verfügbar unter: http://www.umweltbundesamt.de/publikationen
Das Forschungsprojekt untersucht, welche Auswirkungen unterschiedliche Tempolimits auf Autobahnen und im Außerortsbereich in Deutschland auf die Fahrleistung sowie auf die verursachten Treibhausgasemissionen und Luftschadstoffemissionen (Stickoxide und Feinstaub) haben. Folgende Szenarien werden betrachtet, wobei die erste Zahl die maximal zulässige Geschwindigkeit auf Autobahnen sowie auf autobahnähnlich ausgebauten Straßen (Kraftfahrstraßen), die zweite Zahl die maximal zulässige Geschwindigkeit auf allen anderen Außerortsstraßen angibt: T130/100, T120/100, T130/80, T120/80, T100/80. Sowohl methodisch als auch mit Bezug auf die Datengrundlagen ist die Untersuchung an die UBA-Studie "Flüssiger Verkehr für Klimaschutz und Luftreinhaltung" (Schmaus et al. 2023) angelehnt. Für die Berechnung der Emissionswirkung der Tempolimit-Szenarien werden die Emissionsfaktoren des Handbuchs für Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs (HBEFA) verwendet. Die Wirkung einer veränderten Fahrweise aufgrund veränderter Tempolimits auf betroffenen Streckenabschnitten wird durch eine Änderung der jeweiligen HBEFA-Straßenkategorie abgebildet. Zusätzlich wird mithilfe von Verkehrsnachfragemodellen die Wirkung der Szenarien auf die Routenwahl sowie die Verkehrsmittelwahl untersucht. Die Kombination aus Geschwindigkeitseffekten, Routenwahleffekten und Nachfrageeffekten führt bei den Emissionen des gesamten Straßenverkehrs (inklusive schwere Nutzfahrzeuge und weitere Fahrzeugkategorien) zu folgenden Rückgängen: THG-Emissionen zwischen 2,2 (T130/100) und 8,1 % (T100/80), NOx-Emissionen zwischen 5,1 (T130/100) und 16,1 % (T100/80) und PM-Emissionen zwischen 3,6 (T130/100) und 11,4 % (T100/80). Dabei entfallen etwa 75 % der Rückgänge auf die Geschwindigkeitseffekte. Die Routenwahl- und Nachfrageeffekte reduzieren die Pkw-Fahrleistung zwischen 0,7 (T130/100) und 4,3 % (T100/80).