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Detailergebnis zu DOK-Nr. 81908

Auswirkung einer generellen zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen auf die CO2-Emissionen: Fachveröffentlichung der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen

Autoren
Sachgebiete 5.1 Autobahnen
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität

Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2025, 69 S., zahlr. B, 15 Q (Fachberichte der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt), V6). - Online-Ressource: verfügbar unter: https://www.bast.de/DE/Publikationen/Fachveroeffentlichungen/Verkehrstechnik/Downloads/elba-fv-v6.html

Die BASt wurde vom BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) beauftragt abzuschätzen, welches CO2-Einsparungspotential ein generelles Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen hat. Für die Abschätzung wurde methodisch in Anlehnung an den UBA-Bericht 28/2020 "Klimaschutz durch Tempolimit“ vorgegangen, welcher bei den verkehrlichen Eingangsdaten auf lokale Dauerzählstellen abstellt. Es wurde darauf verzichtet, Routenwahl- und Nachfrageeffekte zu modellieren. Die Methodik nutzt nachvollziehbar Eckwerte aus dem allgemein anerkannten Emissionsberechnungsprogramm TREMOD und aus dem HBEFA und sie liefert ein robustes Modell, welches nachvollziehbare Sensitivitätsprüfungen bezüglich der Eingangsparameter erlaubt. Im Wesentlichen beruht sie darauf, dass die Fahrleistungsanteile der heute unlimitierten Abschnitte für die Fahrzeugarten PKW und leichte Nutzfahrzeuge in andere Geschwindigkeitsbereiche umgelagert werden. Eine Aktualisierung der zu Grunde gelegten Daten erfolgte insbesondere an folgenden Stellen: Ableitung der Geschwindigkeitsverteilung für heute unlimitierte BAB-Ab-schnitte, Abschätzung der Geschwindigkeitsverteilung derselben Abschnitte, wenn sie zukünftig mit einem generellen Tempolimit von 130 km/h belegt sind, und zwar anhand einer angenommenen Befolgungsrate, Berechnung der heutigen Fahrleistungsanteile und Durchschnittsgeschwindigkeiten auf BAB in Abhängigkeit vom jeweils herrschenden Tempolimit als Bezugsbasis und Fortschreibung der Fahrzyklen und der Emissionsfaktoren im hohen Geschwindigkeitsbereich. Es wurde eine Best-Fit-Funktion entwickelt, die die Abhängigkeit der CO2-EF von der Geschwindigkeit beschreibt. Auf Basis der aktualisierten Eingangsdaten konnte das CO2-Einsparungspotential für ein generelles Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen bestimmt werden. Es beträgt für die beiden realistischen Szenarien: Niedrigere Befolgung (mit Best Fit): 1,3, Höhere Befolgung (mit Best Fit): 2,0 und für das hypothetische Extremszenario: Begrenzer (mit dynamischer Fahrweise): 4,2 (jeweils in Mio. t CO2 pro Jahr gerundet auf eine Dezimale). Die Ergebnisse beruhen auf Fahrleistungsdaten und Geschwindigkeitsverteilungen aus dem Jahr 2024. Der genutzte CO2-Eckwert aus TREMOD für die Gesamtemissionen der Flotte an Pkw und LNFz bildet das Jahr 2023 ab.