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Detailergebnis zu DOK-Nr. 82129

Merkmale der bebauten Umgebung und Fahrgeschwindigkeit in 30-km/h-Zonen: eine niederländische Länderanalyse (Orig. engl.: Built environment characteristics and driving speed in 30 KM/H zones: A dutch national analysis)

Autoren P. Schepers
W. van Loo
W. Mieras
H. Drolenga
D. de Waard
M. Helbich
Sachgebiete 5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Traffic Safety Research (TSR) 9 (2024) Nr. e000001, 19 S., 3 B, 4 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.55329/dlam1892

Die Straßenverkehrsbehörden erweitern systematisch die 30-km/h-Zonen, um die Sicherheit zu erhöhen. Dazu muss man verstehen, wie die Merkmale der bebauten Umgebung mit den Fahrgeschwindigkeiten zusammenhängen, aber nur wenige Studien, die in der Regel auf kleinen Stichproben basieren, konzentrieren sich auf 30-km/h-Straßen. Unter Verwendung eines räumlichen Fehlermodells untersucht die Studie aus den Niederlanden (Traffic Safety Research) den Zusammenhang zwischen Faktoren der bebauten Umgebung und den 85-Perzentil-Geschwindigkeiten auf 47.000 km niederländischen 30-km/h-Straßen (N=159.000). Die Daten zur Fahrgeschwindigkeit und zum Verkehrsstärken wurden anhand von Floating-Car-Daten geschätzt, während die Merkmale der bebauten Umgebung aus öffentlichen Quellen erhoben wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass höhere Fahrgeschwindigkeiten mit einem höheren Verkehrsaufkommen, längeren Straßenlängen, versiegelten Gehwegen, getrennten Fahrradwegen, visuell markierten Fahrradstreifen und längeren Straßenabschnitten zusammenhängen. Zu den Merkmalen, die mit niedrigeren Fahrgeschwindigkeiten verbunden sind, gehören Kurven, Geschwindigkeitsdämpfungen ("humps“), angehobene Knotenpunkte, Ausfahrtkonstruktionen an Zoneneinfahrten, schmalere Fahrbahnen, Parkplätze am Straßenrand, nahegelegene Gebäude und eine höhere Adressdichte. Darüber hinaus zeigen die identifizierten Wechselwirkungen, dass Maßnahmen wie Geschwindigkeit und angehobene Knotenpunkte in Umgebungen mit hohen Geschwindigkeiten (d. h. lange und stark befahrene Straßen mit versiegelten Gehwegen) größere Auswirkungen haben, in Umgebungen mit niedrigen Geschwindigkeiten jedoch nur begrenzte Auswirkungen. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Kombinationen von Straßenbauelementen und deren kontextabhängigen Auswirkungen zu berücksichtigen, um die Fahrgeschwindigkeit auf Straßen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h zu verstehen. Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Geschwindigkeitsreduzierungsmaßnahmen und bietet Anhaltspunkte für Maßnahmen, die auf Straßen mit überhöhter Geschwindigkeit abzielen.