Im Technischen Regelwerk für Betonfahrbahnen (ZTV Beton StB 93) sind zulässige Abweichungen der Dübel von der Höhenlage (± 20 mm) und in Längsrichtung senkrecht zur Fuge (± 50 mm) geregelt. Letztere Bedingung kann nach vorliegenden Erfahrungen in der Praxis nicht immer eingehalten werden. Die Auswirkung der Dübellage in Längsrichtung sollte mit Laborversuchen und durch begleitende theoretische Untersuchungen geklärt werden. An kleinen prismatischen Probekörpern mit nur einem Dübel wurden zunächst Vorversuche zur Eingrenzung des problematischen Bereichs durchgeführt. Anschließend erfolgte ein Versuch im Maßstab 1:1 mit annähernd realen Plattenabmessungen von 6,50 m Länge (durch eine Querscheinfuge unterteilt) und 3,25 m Breite. Variiert wurde die Ausrichtung in Längsrichtung der Dübel bei zulässiger Abweichung in der Höhenlage. 8,3 Mio Belastungen der Fugenkonstruktion bei geschlossener und geöffneter Fuge mit Achslasten bis zu 125 kN führten zu keinen Schäden. Es wurden allerdings lediglich vertikale Belastungen ohne Einwirken von Wasser in der Fuge, ohne Frostbeanspruchung und ohne horizontale Plattenbewegungen erzeugt. Eine theoretische Überprüfung des Experiments mit dem Finite Elemente Modell führte zu dem Ergebnis, dass erst Dübeleinbindelängen von weniger als 100 mm ungünstige Veränderungen in den Verformungen und Spannungen hervorrufen, was auch durch die Literaturauswertung und die Versuche bestätigt wird. Die Ergebnisse führen zu dem Vorschlag, die zulässige Abweichung der Dübellage senkrecht zur Fuge auf ± 75 mm zu erhöhen entsprechend einer Mindesteinbindelänge von theoretisch 175 mm. Die Untersuchungsergebnisse zeigen weiter, dass die in den ZTV Beton-StB geforderte Dübellänge von 500 mm voll ausreichend für ein gutes Langzeitverhalten der Betondecke ist.