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Weiterentwicklung des Verfahrens zur Bewertung der Verkehrsqualität an Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlage (HBS Kapitel 7)
2.277
IDN 708141
Forschungsstelle BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH, Aachen
Technische Universität Dresden, Fakultät für Verkehrswissenschaften, Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr (Prof. Dr.-Ing. R. Maier)
Bearbeiter Baier, M.M.
Enke, M.
Maier, R.
Schmotz, M.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: August 2011

Die Kapazitätsberechnung von Knotenpunkten mit Vorfahrtregelung durch Verkehrszeichen erfolgt gemäß dem Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS, 2001) nach dem Zeitlückenverfahren. Eine Alternative stellt das von BRILON/MILTNER (2003) weiterentwickelte Konfliktmatrix-Verfahren dar. Es basiert auf der AKF-Methode (Addition kritischer Fahrzeugströme), nach der ein Knotenpunkt in Konfliktflächen unterteilt wird. Die Kapazitäten von Knotenströmen werden in Abhängigkeit von Belegungswahrscheinlichkeiten der zu durchfahrenden Flächen beschrieben. Gleichzeitig erlaubt das Verfahren die Berücksichtigung von Fußgängern in der Kapazitätsberechnung. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde untersucht, inwieweit durch das Konfliktmatrix-Verfahren relevante Vorteile bei der Bewertung der Verkehrsqualität an innerörtlichen Knotenpunkten mit Vorfahrtregelung gegenüber dem Zeitlücken-Verfahren auftreten. Dazu wurde zunächst die Anwendbarkeit des Konfliktmatrix-Verfahrens an ausgewählten Knotenpunkten überprüft. Eine Anpassung und Erweiterung des Verfahrens ermöglichte die für die Bewertung von Knotenpunkten mit Vorfahrtregelung durch Verkehrszeichen wichtige Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit des rückstaufreien Zustands in bevorrechtigten Knotenströmen, in Abhängigkeit der Führung der Linksabbieger. Dies führte zu besseren Ergebnissen, aber auch zu einem deutlich komplizierteren Berechnungsalgorithmus. Deshalb wurde das Zeitlückenverfahren von WU (2009) weiterentwickelt. Seine Modifikationen des Zeitlückenverfahrens zur Berücksichtigung rückstaufreier Zustände in den bevorrechtigten Strömen sowie des Einflusses bevorrechtigter Fußgängerströme basieren auf Ansätzen des Konfliktmatrix-Verfahrens.

Veröffentlichung Enke, M.; Baier, M.M.; Maier, R.; Schmotz, M.: Berechnungsverfahren für Knotenpunkte ohne Lichtsignalanlage unter Einbeziehung nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2012, 152 S. (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 1075). - ISBN 978-3-86918-246-9; Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 93, 2013