Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurde untersucht, welche Anforderungen an ein Dichtungssystem mit einer Kunststoffdichtungsbahn als Dichtungselement beim Einsatz als Abdichtungsmaterial bei Straßen in Wassergewinnungsgebieten zu stellen sind. Die chemischen Beanspruchungen von Kunststoffdichtungsbahnen für diesen Anwendungsfall sind weitaus geringer als im Deponiebau. Die langzeitige Beständigkeit wird in der Regel nur gegenüber Ölen, Kraftstoffen und Salzlösungen nachzuweisen sein, da aufgrund der guten Sanierungsmöglichkeit die Kunststoffdichtungsbahn gegenüber im Schadensfall austretenden Flüssigkeiten lediglich kurzfristig belastet wird. Beim Einbau des Dichtungssystems in der Böschung muß nachgewiesen werden, daß die Überschüttung nicht auf dem Dichtungssystem abgleiten kann. Es wurden Diagramme für drei maßgebende Böschungsgeometrien erstellt, mit denen dieser Nachweis bei bekanntem Reibungswinkel des Überschüttmaterials und maßgebendem Oberflächenreibungswinkel des Dichtungssystem erbracht werden kann. Weiterhin wurde dargestellt, wie ein Bewehrungselement zur Erhöhung der Standsicherheit eingesetzt werden kann und wie die nötige Bewehrungszugkraft zu errechnen ist. Zur Bestimmung des maßgebenden Oberflächenreibungswinkels des Dichtungssystems wurden Scherversuche in einem Schergerät mit den Abmessungen 30 x 30cm durchgeführt. Es wurde folgender Aufbau untersucht:Überschüttung / Bewehrungselement / geotextile Stützschicht / Kunststoffdichtungsbahn / geotextile Schutzschicht. Es wurden Versuche mit 3 Böden, 2 Bewehrungselementen sowie Kunststoffdichtungsbahnen mit verschiedenen Oberflächenstrukturierungen durchgeführt. Zum Schutz der Kunststoffdichtungsbahn gegen mechanische Beschädigung können mechanisch verfestigte Vliesstoffe verwendet werden. In Labor- und Feldversuchen wurde untersucht, welchen Anforderungen diese Schutzschichten in Abhängigkeit von den auftretenden Belastungen genügen müssen.